Blick über´n Tellerrand (Gesetzliche Krankenkassen)

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Sonntag, 15.08.2010, 20:10 (vor 5214 Tagen) @ GKVler

Vergleichbar zur gesetzlichen Rentenversicherung, wo jeder weiß, daß Blüms Satz von der sicheren Rente gelogen war und man inzwischen die Regelaltersgrenze auf 67 langfristig, behutsam und gleitend umgestellt hat, kanns auch in der gesetzlichen Krankenversicherung laufen. Überlesen? ich erwähnte Übergangsfristen und Annahmezwang für alle bereits Versicherten, also auch die schwer oder chronisch Erkrankten. Das wird seit Jahrzehnten schon in der privaten Gruppenversicherung bei unterschiedlichsten Berufsgruppen und auch den Neugeborenen so praktiziert.

Aber, wenn die GKV wie in Holland schon vor fünf Jahren geschehen, für alle auf einen Basisbeitrag von nur 87€ monatlich runter soll, ist ja wohl klar, daß man dann überlegen muß, ob man mehr als überlebensnotwenig und schmerzstillend absichern möchte. Für lau gibts nichts, das haben schon über acht Millionen Kassenpatienten erkannt, die ihren Schutz privat aufgebessert haben - knapp 129.000 stellten freiwillig um auf Kostenerstattung.

Springender Punkt hierbei ist jedoch der "medizinisch-industrielle Komplex" aus Leistungserbringern, Pharmaindustrie und ebenso profitorientierten Versicherern, der noch zu wenig Interesse an einer wirklichen Reform hat, weil man offensichtlich zweifelt, ob die zur Zeit sehr teuer und im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn stark überversorgte Bevölkerung dann auch wirklich privat vorsorgt und somit Geld fließt.

So wie aber die private Altersvorsorge per Rentenversicherung, Riesterrente, selbstgenutzer Immobilie, Fonds, Edelmetallen etc. in der breiten Bevölkerung verstanden wurde, brauchtst auch in der Krankenversicherung den Aufklärungsprozess. Kann perspektivisch nur staatlichen Grundschutz mit privatem Zusatz geben oder wir müßten die Gesellschaftsform ändern.


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