Re: Mit Familie in die PKV ? (Private Krankenversicherungen)

Sandy @, Samstag, 13.06.2009, 10:54 (vor 5647 Tagen) @ Frank

Du musst Dir zur Beantwortung der Frage das Thema "Budgetierung" vornehmen. z.B. unter

http://de.wikipedia.org/wiki/Budgetierung_(Gesundheitswesen)

Durch die Kostenerstattung kann der Arzt nach GoÄ wie bei einem Privatpatienten abrechnen. Damit ist grundsätzlich eine Behandlung frei von den Zwängen der Budgetierung / Festbeträge möglich. Dadurch ist der Arzt vermutlich freundlicher zu Dir, weil er mehr Geld bekommt, er muss aber auch keine Rücksicht mehr auf sein gedeckeltes Budget nehmen, welches i.d.R. schon nach zwei Monaten verbraucht ist. Damit ist er keine finanziellen Schranken mehr unterlegen, wenn die Behandlung medizinisch notwendig ist. Ohne Kostenerstattung gilt übrigens unabhängig vom Thema Budget das Wirtschaftlichkeitsgebot des § 12 SGB V
http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/05/index.php?norm_ID=0501200

Im Arzneimittelbereich soll der Arzt Generika verschreiben. Dann entscheidet der aktuelle Rabattvertrag zwischen Deiner Krankenkasse und der Pharmaindustrie, welches Medikament Du bekommst. Bei längerer Behandlung wird das Medikament (mit gleichem Wirkstoff) wechseln. Andernfalls muss der Arzt vermutlich begründen, warum er im Einzelfall kein Generika verschrieben hat und es geht zu Lasten seines Budgets.
vgl: http://de.wikipedia.org/wiki/Aut_idem

Das ganze ist ein hochkomplexes Thema...


Der TK-Zusatztarif kann, wie Du richtig schreibst, jederzeit wieder aufgehoben werden. Wenn dann Vorerkrankungen vorliegen, kommst Du nicht mehr in eine andere Zusatzversicherung (bei einem PKV-Unternehmen hinein). Außerdem bezieht sich der PrivatPraxis-Tarif nicht auf Arzneimittel! Hier bleibt man gedeckelter Kassenpatient, der nur erhält, was angemessen, wirtschaftlich und zweckmäßig ist.

Aus diesem Gründen (und weil ich keine 3-Jahres-Bindung möchte) habe ich für meine Kinder und mich den teureren Weg gewählt. Wenn es ernst wird, möchte ich keine Beschränkung bei der Wahl der Medikamente hinnehmen. Ich bin bereit, dafür entsprechendes Geld auszugeben. Man hat nur eine Gesundheit und ist dem System in einer Phase ausgeliefert, in der man sich vielleicht nur schwer wehren kann. Dann möchte ich wenigstens bestmöglich aufgestellt sein.


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