Re: Beitragsinflation AXA KV (Private Krankenversicherungen)

Branden Brandsen @, Mittwoch, 06.01.2010, 10:35 (vor 5436 Tagen) @ andjessi

Lieber andjessi,
beides ist NICHT richtig, auch wenn du dir viel Mühe gibst, die Beitragsinflation kleinzureden. Also nochmal zur Klarstellung:

1. Mein Beitrag bei der AXA KV (vormals Colonia KV, bis diese von der AXA geschluckt wurde) ist in den letzten zehn Jahren durchschnittlich jedes Jahr um 14 Prozent gestiegen - was sich anhand der absoluten Zahlen leicht nachvollziehen lässt. Also bitte keine Spielchen um Worte mehr ("erhöht" vs. "gestiegen").

2. Ich bin länger als zehn Jahre PKV-versichert, habe leider schon in jungen Jahren den Fehler gemacht, zur PKV zu wechseln. Seitdem sind viele Zehntausende an Beiträgen geflossen, aus denen Rückstellungen zu bilden waren.

3. Für die Altersrückstellungen gab es nach Aussage des Versicherers drei regelmäßige Quellen: Beitragsanteile (von Anfang bis heute), Anteile des unternehmerischen Zinsgewinns (von Anfang bis heute) und Zusatzbeiträge aus der Gesundheitsreform 2000 (vom Jahr 2000 bis zum 60. Lebensjahr). Wenn das nicht ausreicht, um wenigstens im ersten Jahr die Beitragssteigerung abzusenken, wie in vielen Publikationen der AXA versprochen wurde, so ist hier doch einiges faul - oder etwa nicht?

4. Es ist ja schön und gut, wenn sich die Lebenserwartung in den letzten zehn jahren um ein paar Stellen hinter dem Komma verschoben hat. Aber verschone uns doch bitte mit dem Märchen um die "veränderten Sterbetafeln", das die Versicherer hier singen. Eine Beitragsexplosion der hier vorliegenden Größenordnung kann so nicht "begründet" werden.

5. Dass es allgemeine Kostensteigerungen im Gesundheitswesen gibt, hat niemand bezweifelt, und niemand würde sich gegen einigermaßen angemessene (!) Beitragssteigerungen zur Wehr setzen. Die tatsächliche jährliche Kostenentwicklung der PKV (die wegen des günstigeren Risikos regelmäßig unter der der GKV lag) ist in den Angaben des Statistischen Bundesamtes zweifelsfrei nachlesbar - in absoluten Zahlen und Steigerungsraten (jährlich 2 bis 3 Prozent, zuletzt etwas höher).

6. Die Beitragsforderungen der AXA KV lagen in den letzten zehn Jahren etwa 300 Prozent (!!) über der allgemeinen Kostenentwicklung der PKV. Das hat viel mit Wucher, wenig mit Mathematik zu tun.
MFG, Branden



gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum