Re: Nachteile der Billigkassen: gibt es nicht pauschal (Gesetzliche Krankenkassen)
Hallo!
Einige Fakten, die hoffentlich zur Diskussion beitragen 
- Zur Internetseite www.billigwirdteuer.de: Die Seite führt unter "Was Ihre Kasse zahlt" eine Tabelle mit Stand Januar 2004 (also schon 1 1/2 Jahr alt), die noch nicht mal vollständig ist.
- Wie diese Tabelle trotz des überholten Datenbestandes zeigt, sind Beitragssatz und Kopfpauschale durchaus nicht korreliert (meint: niedriger BS bedeutet nicht niedrige Kopfpauschale)
- Die Pauschalen haben die Kassenärztliche Vereinigungen mit den Krankenkassen ausgehandelt. Warum beschweren sie (als Lobby der Ärzteschaft) nun in aller Öffentlichkeit darüber?
Was wollen die Ärzte eigentlich? Einerseits ein geregeltes Einkommen (die Einkünfte aus dem Krankenkassentopf kommen regelmäßig jedes Quartal), andererseits darf es aber auch gern ein wenig freie Marktwirtschaft geben, aber nur wenn man dann mehr verdienen kann?
Bitte gerne: schafft das System mit Kopfpauschalen, Leistungspunkten und -pauschalen etc. ab. Jeder Arzt hängt eine Preisliste mit den von Ihm angebotenen Leistungen an seine Praxistür. Der freie Markt entscheidet dann, welche Praxen überleben und welche nicht. Gute Ärzte verdienen viel, schlechte wenig, und wir erhalten eine Preisstruktur für Gesundheitsdienstleistungen, die dem tatsächlichen Marktwert entspricht.
Abgerechnet wird (wie bei den privaten Kassen) dann direkt mit den Patienten, die (bei stark gesenkten Beitragssätzen) Behandlungskosten bis zu 200 Euro im Monat selber bezahlen. Alles darüber hinaus tragen dann die Krankenkassen.
Mein Fazit für Dich: Es ist egal, wo Du Dich versicherst. Und lass Dir bloß kein schlechtes Gewissen einreden von wegen >Es wird somit dem kompletten System Geld entzogen. Wenn wie in allen anderen Branchen das Geld auch im Gesundheitssystem knapp wird, dann müssen diejenigen, die davon leben eben (Ärzte, Pharmafirmen etc.) eben Abstriche an ihrem eigenen Lebensstandard machen.
Gruß, Ulrich
PS: Nein, ich wähle nicht die FDP.
PS2: Den freien Markt auf dem Gesundheitssektor (>Ich gehe heute zu Dr. Schlunz, der hat Darmspiegelung gerade im Angebot) ist natürlich Blödsinn und kann und darf es nicht geben. Ich wollte nur mal ein Was-wäre-wenn-Szenario vorstellen