Re: Nachteile der Billigkassen (Gesetzliche Krankenkassen)
Hallo senfdazugeber,
ich habe mir Deinen Beitrag mehrmals durchgelesen: Der Kern der Problems und unseres ganzen momentanen Krankenkassen-Finanz-Dilemmas scheint genau darin zu liegen, dass hier eine gesetzlich geregelte Köperschaft des öffentlichen Rechts mit Zwangsmitgliedschaft und Pflichtbeiträgen (Krankenkasse) auf die Welt der Privatwirtschaft (Pharmafirmen, Ärzte, Apotheker...) trifft. Die einen müssen die Steuergelder (pardon: Mitgliedsbeiträge) ihrer Kunden betreuen, die anderen wollen als Unternehmer möglichst viel Geld verdienen.
Und letzeres klappt ja in der letzten Zeit immer besser, wenn ich mal das Gehalt unseres Nachbarn (Pharmareferent mit abgebrochenem Studium) mit dem meinigen vergleiche (ich gönne es ihm, kein Sozialneid
).
Eigentlich sollten alle Beitragszahler auf den Euro schauen und in eine Krankenkasse mit möglichst niedrigem Beitragssatz wechseln, damit endlich mal ein wenig Druck in Richtung Ausgabenkontrolle gemacht wird und nicht immer nur überlegt wird, wie man die Einnahmenseite noch verbessern kann.
Ich jedenfalls fühle meine Interessen in der Gesetzlichen Krankenkasse nicht mehr ausreichend vertreten, zumal ich (noch mehr als bei den Steuergeldern) das Gefühl habe, dass keinerlei Kontrolle mehr darüber herrscht, wohin ein Großteil meiner Kassenbeiträge verschwinden.
Zurück zu Soras Beitrag: Ich finde es richtig, wenn möglichst viele ein Zeichen setzen und versuchen, dem System möglichst wenig Geld zukommen zu lassen, nur dann kann die Ausgabenschraube gestoppt werden. Sicher hinkt mein Vergleich mit dem Autokauf, aber im Gesundheitswesen ist es noch viel schlimmer; Ich kann mir aussuchen, ob ich ein Auto kaufe, aber nicht, ob ich einer Krankenkasse beitrete.
Schlusswort für heute: Hoffentlich hoffentlich hoffentlich schaffen die Volksvertreter in Berlin die große Gesundheitsreform mit mehr Selbstverantwortung für die Krankenkassen, einer Ausgabenkontrolle, die Prinzipien des Wettbewerbs und der Privatwirtschaft aufgreift und dabei trotzdem sozial beibt (und um Himmels Willen: bloß keine Einheitskrankenkasse!).
Ich freue mich auf Deine und weitere Antworten...
Gruß, Heiner