Re: Erfahrungen mit der BIG-Direkt? (Gesetzliche Krankenkassen)
Mal so ganz nebenbei -> Solltest du als PDS-Mitglied nicht mehr den Patienten als den Arzt(Unternehmen) unterstützen?
Ich kenne sowohl Ärzte, denen es sehr gut geht als auch manch einen, der nach Abzug aller Praxiskosten und Sozialabgaben am Existenzminimum hängt - sprich: Sogar Teile seiner Praxisräume aus Kostengründen aufgeben musste (zwecks Verringerung der Mietbelastung).
Dass es insbesondere Zahnärzten nach wie vor besser geht als jedem Anderen in der Bevölkerung, bedarf wohl keines weiteren Kommentares - denn schließlich können sie "dank" des neuen Festzuschussystems auch bei gesetzlich Versicherten mehr Privatleistungen über die teurere GOZ berechnen als jemals zuvor, und das seit ein paar Jahren auch noch ohne Begrenzung des Steigerungsfaktors (wenn der Patient im Vorfeld eine entsprechende Mehrkostenvereinbarung akzeptiert bzw. unterschreibt - was er angesichts der immer weniger werdenden Kassenleistungen in diesem Bereich immer öfter tun muss). Trotz eines deutlichen Patientenschwundes in den letzten Jahren, der auf die Einführung von Praxisgebühr und Festzuschusssystem zurückzuführen ist und auch dieser Berufsgruppe - noch gut verkraftbare - Einbußen beschert hat, liegen Zahnärzte immer noch an der Spitze der Verdienstskala.
Anders sieht es hingegen bei Hausärzten aus - vor allem dann, wenn diese ihre Praxen in "sozialen Problemstadtteilen" haben. Denn dort gibt es weniger Ersatzkassen- und kaum Privatpatienten, und außerdem hat diese Arztgruppe bei gesetzlich Versicherten längst nicht die Möglichkeiten wie Zahnärzte (s. o.).
Im Sinne der Patienten wäre es erforderlich, dass die gesetzlichen Krankenkassen Zahnersatz wieder stärker bezuschussen (lt. diverser Pressemitteilungen verzichten ca. 25 % aller gesetzlich Versicherten aus Kostengründen auf notwendigen Zahnersatz - was nicht im Sinne der sozialen Krankenversicherung sein kann) und die Arzthonorare für Hausärzte so weit anheben, dass es sich für einen Mediziner auch in einem sozialen Problemstadtteil lohnt zu praktizieren - zumal gerade in einem solchen Bevölkerungsumfeld der Aufklärungsbedarf z. B. in Sachen Prävention wesentlich höher ist als anderswo.
Gruß
Elgin