Re: DAK und Barmer verlieren wieder viele Mitglieder (Gesetzliche Krankenkassen)
die Jobs werden vielfach eben nicht kompensiert. Direktkassen oder zentralisierte Verwaltungen haben alle Synergieeffekte (Personalabbau) berücksichtigt. Kiel ist ja nun ach nicht gerade der Nabel der Welt bzw. Deutschland-Mitte. Ansonsten könntest Du Dich doch auch da bewerben - ich meine mich zu erinnern, dass Du doch arbeitslos bist, oder?
Ich habe den praktischen Teil meiner Umschulung zur Kauffrau im Gesundheitswesen bei einem Leistungserbringer der anthroposophischen Medizin absolviert, bewerbe mich natürlich trotzdem auch auf anderweitige Angebote - allerdings bisher mit dem Ergebnis, dass ich mit konkretem Verweis auf meinen inhaltlichen praktischen Ausbildungsweg als "marktfern" (sprich: "gegen den Trend" ausgebildet) abgelehnt werde. Denn wie wir ja alle letztlich wissen, steht in der Komplementärmedizin icht einseitig oder primär die Ökonomie, sondern der Mensch im Mittelpunkt des Geschehens - was dem heutigen, einseitig ökonomisch geprägten Mehrheitstrend im Gesundheitswesen massiv widerspricht. Nicht grundlos konnte ich aus betrieblichen Gründen nach Umschulungsende nicht übernommen werden - weil für die Finanzierung eines zusätzlichen Arbeitsplatzes kein Geld da war (die meisten gesetzlichen Krankenkassen und auch einige Privatversicherungen honorieren den therapeutischen und damit auch finanziellen Mehraufwand der anthroposophischen Medizin - gegenüber der reinen Schulmedizin - nicht entsprechend, obwohl gerade die Komplementärmedizin vielfach von schulmedizinisch als "nicht therapierbar" eingestuften Patienten in Anspruch genommen wird, denen entgegen der ursprünglichen schulmedizinischen Prognosen mit Komplementärmedizin sehr oft wirksam und nachhaltig geholfen werden kann; und längst nicht jeder Patient ist wirtschaftlich in der Lage, als Selbstzahler Kosten deckende Preise zu bezahlen - was in einer solchen Einrichtung nicht selten zu finanziellen Kompromissen führen muss, um allen Patienten unabhängig vom jeweiligen Geldbeutel die für sie individuell notwendige Therapie zu ermöglichen; große Gewinne wie bei privaten Betreibern werden in derartigen Einrichtungen - die im Regelfall übrigens gemeinnützig sind - im Regelfall nicht erwirtschaftet).
Barmer, DAK und AOK sind halt Kolosse. Die lassen sich nicht mal eben umorganisieren. Und jahrelang war es doch von der Politik auch so gewollt, dass alle vor Ort sind. Da hängen in jeder Stadt auch Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze dran. Vor 10 Jahren war der Siegeszug von Internet und Mail noch gar nicht abzusehen.
Die TK als drittgrößte bundesweite Kasse hat vorgemacht, wie eine Umorganisation - auch unter Nutzung der modernen Medien wie z. B. Online-Filliale usw. - so vonstatten gehen kann, dass man erfolgreich neue Kunden gewinnen kann.
Barmer und DAK haben sich zu sehr bürokratisiert und vom Kunden entfernt. Einzelfallentscheidungen oder mal was individuelles oder gar einen persönlichen Ansprechpartner gibt es nicht mehr. Dafür Frontoffice, Serviceschalter, Hotline ect. Das ist unpersönlich und z.Teil auch mega langsam. Dazu hat man Personal, das innerlich gekündigt hat. Mein Vater musste kürzlich 3 Wochen auf die Genehmigung seines Zahnersatzes bei der Barmer warten. Nichst mit mal eben am Schalter fertig machen wie früher. Das dürfen die gar nicht. Die nehmen das nur entgegen und schicken das weiter. Dafür braucht man nicht mehr vor Ort sein.... Aber wenn das auch noch wegfällt, dann verlieren sie ja noch mehr Mitglieder.
Das ist Veräppelung des Kunden, wenn der Sachbearbeiter nichts entscheiden oder bearbeiten darf.
Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu!
Beste Grüße
Elgin