Re: Bürgerversicherung (Sozialpolitik)

Elgin Fischbach @, Sonntag, 27.07.2003, 23:04 (vor 7788 Tagen) @ Maxim

Hallo Maxim,

einer Abnahme von "Normalarbeitsverhältnissen" und einer Flucht von "neuen Selbstständigen" und Besserverdienenden (letztere oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze) in die PKV stehen in immer höherem Ausmaß anderweitige Einkommensquellen (MIet- und Pachteinnahmen, Zins- und Kapitaleinkünfte etc.) gegenüber.

Das Hauptproblem unseres heutigen gesetzlichen Sozialversicherungssystems in diesem Zusammenhang ist dessen Bezug zur Lohnquote: Je weniger Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und je weniger freiwillig Versicherte (Ausstieg von Besserverdienenden oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze, "neue Selbstständigkeit" etc.) es gibt, desto geringer die Beitragseinnahmen. Während die Gesundheitsausgaben seit mehreren Jahrzehnten fast unverändert gleich geblieben sind, sind die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen rapide zurückgegangen.

Um dies zu ändern, müssen die veränderte Erwerbstätigenstruktur und die veränderten Einkommensverhältnisse innerhalb der Bevölkerung in das gesetzliche Sozialversicherungssystem einfließen. Dies bedeutet nun einmal, dass künftig verstärkt auch Personen zur Beitragszahlung herangezogen werden, die bisher "außen vor" blieben.

Vorteil einer solchen Bürgerversicherung: Die Beitragssätze können bei weiterhin gleich bleibenden Gesundheitskosten dank der verbesserten Einnahmesituation sinken - was allen Beitragszahlern zugute kommt!

Gruß
Elgin


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