Re: 400 000 Mitglieder verlassen die DAK (Gesetzliche Krankenkassen)

Liki nauder, Montag, 17.05.2010, 08:48 (vor 5305 Tagen) @ Czauderna

Hallo!

Zitat:
"ich bin kein Haushalts- oder Finanzexperte, aber ich denke, als der Haushalt für 2009 und für 2010 aufgestellt wurde, da konnte man mit einem Zusatzbeitrag noch nicht rechnen, ergo auch keine Zahlen einplanen."

Das man theoretisch nicht richtig planen konnte stimmt - dass man praktisch planen m u s s t e ist aber Fakt. Die Aufsicht verlangt nämlich einen ausgeglichenen Haushalt und einen Haushaltsplan, den die Kasse vorlegen m u s s. Die Kassen haben zwar diesmal alles versucht, den Aufstellung des Planes nach hinten zu schieben und vorläufige Pläne usw. zu erstellen, aber irgendwann musste ein Plan aufgestellt werden. Und das BVA wird diesen nur genehmigt haben, wenn er aufgrund der bekannten Bescheide und allgemeinen Schätzungen (z. B. Grundlohnsummenentwicklung, Ausgabensteigerungen) einigermaßen als realistisch gelten konnte. Und hier sind wir wieder beim Punkt, wenn die DAK weniger Kündiger eingeplant hat und das BVA dies so genehmigt hat und jetzt mehr Kündigungen eingegangen sind, hat die DAK ein Problem.

Auch wenn durch den Zusatzbeitrag nicht nur "gute" Mitglieder wechseln: In der Regel werden die wenigsten zumindest kurzfristig hohe Kosten verursachen. Die Zuweisung aus dem Fonds wird aber sofort reduziert. Man denke nur an die Zuweisung für die Verwaltungskosten.
Überlegt mal wie viele Mitarbeiter einer Krankenkasse 100 000 Mitglieder betreuen (von den sächlichen Verwaltungskosten rede ich noch gar nicht) - die Vewaltungskosten kann die DAK gar nicht so schnell abbauen - die laufen weiter. Das Geld aus dem Fonds bleibt dafür aber aus. Auch das muss man mit den 8 EUR abdecken.

Und Kassen dürfen keine Schulden machen und müssen liquide sein. Im Vergleich zu den Gesamtausgaben mögen bei der DAK z. B. 50-100 Mio EUR Miese pozentual kaum ins Gewicht fallen - wenn man aber keine Kredite zu Überbrückung aufnehmen darf, kann es ein Riesen-Problem werden.

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass die DAK die erste große Kasse sein wird, die die 8 EUR bald erhöhen muss. Allerdings werden vorher wohl erst noch andere große Kassen einen Zusatzbeitrag einführen.


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