Re: Wieder einmal PKV oder doch GKV? (Private Krankenversicherungen)

Thomas, Sonntag, 18.05.2008, 01:53 (vor 6036 Tagen) @ münchner

Die Kosten für die Kinder sind zeitlich begrenzt und bei Ihrem Einkommen peripher: Man sollte dann an den Kindern nie sparen. Auch können Kinder mit Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums immer in die GKV zurück.
Damit sind die PKV-Kinder-Beiträge immer Risikobeiträge, die keine Altersrücklage enthalten und damit von der Politik praktisch nicht beeinflussbar sind.
Nun zu Ihnen und Ihrer Zukünftigen: Wenn sie weiter arbeiten wird, bleibt sie zwangsweise in der GKV, d.h. es geht nur um Sie. Will Sie aber lange Jahre zu Hause bleiben, ist ein Wechsel Ihrerseits in die PKV sogar im Vergleich zur GKV + PKV-Topzusatzpaket, das die Unviersa übrigens nicht anbietet, unsinnig.

Sie müssen selber wissen, ob Sie in der Lage sind, von Ihren hohen Einkünften eine Altersvorsorge zu bilden, die ausreicht, im Alter u.U. die PKV für zwei Personen zu zahlen. Durch die stark ansteigende medizinische Inflation wird das ganze definitiv nicht billiger. Bedenken Sie bitte, dass die Universa nicht die größte PKV ist - das muss nichts heißen, kann aber auf einem engeren Markt z.B. durch Einführung einer Bürgerversicherung ohne Rückkehrrecht für PKV-Versicherte problematisch werden.

Ich persönlich - wie Sie vielleicht schon gelesen haben - präferiere Top-Schutz in allen Lebenslagen. Wo der versichert wird, ist mir eigentlich egal. Böten z.B. die Ersatzkassen solche Tarife an, die die Politik nicht modifizieren darf, wären diese wohl unschlagbar, vgl. die Baukastentarife der GKVen in der Schweiz, die dort mit PKVen konkurriern müssen. Aber das ist politisch ja nur bedingt gewollt, da Politiker nicht kapieren, dass Topschutz nicht unbedingt eine breite Kapitaldeckung braucht, auch wenn diese von Vorteil ist.

Ob Sie tatsächlich Topschutz wollen, bezweifele ich aber, wenn ich Ihre Argumentation lese: Einerseits sind Sie für den Sozialstaat und damit für das Umlageverfahren, reden dann von besserer Versorgung mit Kapitaldeckung, die aber im Alter ungewiss sei/ist, wählen dann einen Zweibettzimmertarif, um Geld zu sparen, und gehen zudem noch zu einem Versicherer mit Tarifwechselrecht, das jetzt enorm Geld kostet, später vielleicht aber nichts bringt, da alle Kranken jeden Tarif sofort "versauen", und wollen zu einem Versicherer, der aber nur ambulante Zusatztarife für unnützes Zeug hat, falls Sie oder Ihre Frau bzw. zukünftige Kinder in die GKV wechseln können oder müssen. Wenn man dann schon krank ist, wird man keine Gesundheitsprüfung für eine vernünftige Zusatzversicherung bei einem anderen Versicherer mehr bestehen. Bedenken Sie, dass die PKV in den stationären Zusatztarifen immer häufiger die Leistung verweigern, weil man heute vieles ambulant machen kann. Das ist auch der Grund, warum diese Versicherungen trotz enormer medizinischer Inflation kaum teurer wurden.

Sie sehen, Sie müssen sich fokussieren: Wollen Sie lebenslang ein Mercedes-Abo ohne Abwahlrecht, mit Abwahlrecht (=Zusatz-PKV) oder reicht Ihnen die GKV.
Auch sollten Sie bereits sein, inflations- und v.a. scheidungssichere Rücklagen für die Kosten der PKV im Alter zu bilden.

Bei Ihrem Einkommen würde ich bei einer Präferenz für Topleistungen sofort zur PKV raten. Bei Ihrer Unsicherheit aber eher zu einer Zusatzversicherung. Denn Sie wollen wohl flexibel bleiben und sind bereit, dafür zu zahlen (vgl. Ihre Präferenz für die Universa), doch dann sollten Sie besser Zusatzversicherungen - zumindest für die Kinder - abschließen.

Und noch eins am Rande: Sind Sie gesund genug für die Universa? Eine kleine PKV mit Tarifwechselrecht muss per se stark sieben!


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