Re: Bitte nicht mit Halbwahrheiten arbeiten! (Gesetzliche Krankenkassen)

Elgin Fischbach @, (vor 7090 Tagen) @ Thomas

Ich habe als ehrenamtlich aktives ver.di-Mitglied viel mit Erwerbslosen zu tun und kann auf Grund meiner konkreten Erfahrungen mit solchen Leuten Deiner Ansicht in keinster Weise zustimmen.
Alle haben mindestens einen ordentlichen Berufsabschluss erworben (einige sogar mehrere!) und würden sofort einen existenzsichernden, wirtschaftlich armutsfesten, uneingeschränkt sozialversicherungspflichtigen Job annehmen. Bloß geht die Anzahl solcher Arbeitsplätze immer mehr zurück - ein Hauptgrund für die schlechte Einnahmesituation aller Sozialkassen, so auch der gesetzlichen Krankenkassen. Mit Mini- und Midi-Jobs wird diesen Leuten nicht wirklich geholfen!

Und: Löhne wie in Polen, Tschechien usw. sind nicht akzeptabel, weil in Deutschland die Lebenshaltungskosten deutlich höher sind als in den osteuropäischen Nachbarstaaten. Wer die angeblich zu hohen Lohnforderungen der Erwerbslosen kritisiert, muss gleichzeitig auch existenzielle Lebenshaltungskosten wie Wohnmieten, Energiekosten usw. kürzen, die in den letzten Jahren stark gestiegen sind.

Fazit: Es mangelt keineswegs an Motivation, sondern an "echten" - sprich vernünftigen - Arbeitsplatzangeboten für die Betroffenen!

Gruß
Elgin


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