Re: AOK vor Insolvenz (Gesetzliche Krankenkassen)
@ Elgin Fischbach:
Das (-> hoher Rentneranteil) ist nun wirklich kein spezielles AOK-Problem!
Aha. Und wie erklärst Du Dir dann die immer noch mehr als überdeutlichen Unterschiede bei dem Anteil der Rentner an den Gesamtversicherten? Die immer wieder gern zitierte TK z. B. sind gerade mal 19 % der Mitglieder Rentner - bei den meisten AOKn sind es etwa 40-50 %. Einzelne IKKn haben sogar nur einen Rentneranteil von etwa 2 %.
Und warum? Eben weil insbesondere dieser Personenkreis eben doch recht großen Wert auf räumliche Nähe legt! Weil die wenigsten Rentner es besonders schätzen, wenn sie nur per Telefon oder Internet Kontakt zu ihrer Krankenkasse aufnehmen können!
Die Arbeitslosengeld-II-Empfänger, die ich bis jetzt persönlich kennen gelernt habe, haben alle mindestens einen anständigen Beruf erlernt - nicht selten sogar einen akademischen (einige Betroffene haben sogar mehrere Berufsabschlüsse erworben) - und sind mehrheitlich nicht bei der AOK versichert.
Womit Du selbst ein sehr übliches Klischee bedienst: Die, die wirklich ganz runter gerutscht sind, sind in den seltensten Fällen bei einer der Ersatzkassen - weil sie dort nämlich regelmäßig weggeschickt werden. Unter ebenso fadenscheinigen wie unrechtmäßigen Begründungen - aber eben erfolgreich. Denn wer streitet sich schon mit der Krankenkasse darum, überhaupt erstmal aufgenommen zu werden? Dann ist doch relativ klar, wie die Betreuung weiter gehen würde, würde man sich tatsächlich die Aufnahme erzwingen!
Die ach so noblen und ach so effizient arbeitenden Ersatzkassen nehmen halt höchstens die "besseren" Arbeitslosen auf.
Womit auch Deine Worte:
Jede Kasse ist verpflichtet, jeden Antragsteller unabhängig vom individuellen "Risiko" aufzunehmen. Dies können betroffene Antragsteller notfalls mit Hilfe der Aufsichtsbehörde (Bundesversicherungsamt) oder gar gerichtlich durchsetzen.
ebenfalls bereits hinreichend kommentiert wären.
Fakt ist: Es ist alles andere als selten, dass gerade Ersatzkassen Einwanderer, Hartz IV-Empfänger usw. usf. mit Freuden zur nächsten AOK "komplimentieren" - als sie selbst versichern zu müssen.
Aber auch zu diesen Fakten wird Ihnen sicher etwas mehr (oder gar weniger?) Polemisches einfallen - da bin ich mir ganz sicher, Frau Fischbach!
Freundliche Grüße.