Re: AOK vor Insolvenz (Gesetzliche Krankenkassen)
@Charles
genau diese bisherige Insolvenzunfähigkeit soll durch die neue Gesundheitsreform aufgehoben werden. Das ist ja genau die Gefahr.
Bei der AOK kommen tatsächlich viele Faktoren zusammen. Erst mal ein hoher Rentneranteil (natürlich auch bedingt durch eine über Jahrzehnte gewachsene Versichertenstruktur - welche BKK gibt´s denn schon seit 50 Jahren) und viele einkommensschwache Personen (Bsp. Hartz IV). Dieser Personenkreis besteht oft aus Ausländern oder Personen mit geringem Bildungsstand. Diese Leute sind auf eine Geschäftstelle vor Ort angewiesen, weil Sie selbst nicht in der Lage sind, Formulare zu verstehen oder auszufüllen. Das soll jetzt bitte keine Abwertung sein, aber ich will vor allem Frau Fischbach mal die Augen öffnen.
Statistisch gesehen sind diese Bevölkerungsgruppen auch kränker als andere (auch wenn es sicher mal den Jungmanager mit Diabetes gibt). Zudem stehen den erhöhten Krankheitskosten aber auch noch geringere Beiträge gegenüber. Ein Rentner mit 800 EUR zahlt logischerweise weniger Beitrag absolut als ein Angestellter mit 3000 EUR (selbst wenn die eine Kasse 11% und die andere 15%) nimmt.
Dies wird zwar z.T. durch den RSA ausgeglichen, aber nicht die Leistungsausgaben.
Fakt ist: sollten einige AOKen tatsächlich pleite gehen, wird sich keine Kasse um deren Mitgliederbestand reißen. Versichert werden, müssen die Leute aber irgendwie!