Gespräch mit Thorulf Müller (Sozialpolitik)

GKVler, Donnerstag, 28.11.2013, 14:37 (vor 4011 Tagen) @ derKVProfi

1. es wurde bisher nichts (wesentliches) ausgelagert, sondern nur die Erstattung gekürzt, also Zuzahlungen eingeführt.

richtig - genau das wird von vielen als "Leistungskürzung" verstanden


2. evidenzbasierte Medizin, also Leitlinienmedizin, ist defintiv keine Therapiefreiheit im heutigen Sinne. Aber wir sind uns ja wenigstens einig, dass das gut ist und kommen sollte.

wenn sie sich die Erläuterungen zu evidenzbasierter Medizin angeschaut hätten, hätten sie gelesen, dass darunter nicht "Leitlinienmedizin" verstanden wird, sondern eine Therapie, die aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die auf einen bestimmten Sachverhalt angewandt werden, bedeutet.
Das bedeutet, die Therapie kann - abhängig vom Gesundheitszustand, Alter und Kranheitsstadium durchaus unterschiedlich sein. Die endgültige Therapieentscheidung im Einzelfall kann nur ein Arzt zusammen mit dem Patienten treffen - aber eben unter Berücksichtigung des aktuellen Wissens. Und selbstverständlich müssen auch die Vorstellungen der Versicherten/Patienten berücksichtigt werden...

für die Frage, ob bestimmte Therapieformen grundsätzlich erstattungsfähig sind oder nicht, gibt es bereits heute den Gemeinsamen Bundesausschuss, der Form von Richt­li­nien den Leis­tungs­ka­talog der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) für mehr als 70 Millionen Versi­cherte bestinmmt und damit festlegt, welche Leis­tungen der medi­zi­ni­schen Versor­gung von der GKV erstattet werden.


Und verstehe ich sie richtig, dass sie Arbeitnehmer anders behandeln möchten als Frauen und Kinder? Was ist mit Frauen, die gleichzeitig Arbeitnehmer sind und Hausarbeit verrichten? soll vorkommen, hab ich mir sagen lassen....

Sie verstehen mich falsch! Das habe ich weder gesagt noch gemeint. Bitte zügeln Sie sich! Bei Kindern sind Kosten für "berufkliche" Unfälle auch heute über eine "BG" (im weitesten Sinne - GemeindeUnfallVerband) abgedeckt.

nur im Kindergarten oder in der Schule - nicht zu Hause

Und für Hausfrauen (was ist das eigentlich für eine Denke - es gibt auch Hausmänner) und Hausmänner wird es auch eine Lösung geben - selbstverständlich. Bohren Sie doch bitte keine Deatils auf, wenn man die Linie noch gar nicht hat

nun ja, Sie wollen die Kosten für Unfälle pauschal ausschließen, was meiner Meinung ein Fehler ist. Ihr Vorhaben wird vor allem an den Details, ohne die es in der Realität eben nicht geht, scheitern. Deshalb ist Ihre Aussage "private Unfälle sind Privatangelegenheit und nicht Auftrag der Sozialversicherung, insbesondere da sich Freizeitverhalten stark unterscheidet." so nicht in Ordnung.

übrigens: in meinem Ursprungsbeitrag schreibe ich "nach deiner Auffassung würden auch bei Kindern, die sich beim Spielen verletzen oder bei Frauen/Männern, die sich bei der Hausarbeit verletzen, keine Kosten übernommen" woraus in Ihrer Antwort wird "Und ich will weder Frauen noch Kindern die Behandlungskosten bei Unfällen verweigern." Und da stellt sich doch die Frage, was Ihre Aussage sonst bedeutet???? oder haben Sie das vielleicht noch gar nicht bis zum Ende gedacht?


ich bin kein Fan der KVen, aber sie sind nun mal Realität. Und meine Lebenserfahrung sagt mir, dass es sehr schwer ist, die Realität zu ändern.

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.

verstehe ich Sie richtig, dass Sie mir Wahnsinn unterstellen wollen, weil ich Ihre Aussagen und Vorhaben in Zweifel ziehe?


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