Re: Debeka oder Bayerische Beamtenkrankenkasse? (Private Krankenversicherungen)

Alexander Gretzinger @, Montag, 25.08.2008, 22:28 (vor 5936 Tagen) @ nadine

Ich würde zu gar keinem Krankenversicherer gehen, der einen so extremen Focus auf Beamte legt wie Debeka und BBKK!
Denn diese Zielgruppe wird immer kleiner, weil immer weniger Menschen verbeamtet werden. Bund und Länder als Beihilfeträger müssen inzwischen erkennen, dass Beihilfe und Pensionen ein extrem teures Vergnügen (wenn nicht gar eine Zeitbombe) sind und sie mit Beamten natürlich erheblich unflexibler sind als mit Angestellten.
Außerdem teilt die Beihilfe einen ganz großen Nachteil mit der gesetzlichen Krankenversicherung: ihre Leistungen sind nicht garantiert bzw. vertraglich abgesichert. D. h., der Beihilfeträger kann die Leistungen der Beihilfe kürzen, z. B. wenn er kein Geld mehr hat. Das ist in vielen nördlichen Bundesländern bereits geschehen, z. B. mit dem Wahlarzt ( Chefarzt ) und dem Zweibettzimmer. Die jeweiligen Versicherer müssen in diesem Fall die gestrichenen Leistungen zwar RISIKONEUTRAL (also ohne Ausgleich inzwischen aufgetretener Erkrankungen nachversichern). Aber man kann sich ja leicht ausmalen, dass soetwas extrem schlecht für die Beitragsentwicklung ist, weil die Krankheiten eben nicht entsprechend im Beitrag berücksichtigt werden dürfen.
Und diese Effekte wirken bei Debeka und BBKK als Krankenversicherern mit extrem hohem Beamtenbestand natürlich überproportional stark.

Außerdem sollte man bei der Wahl nicht vergessen, dass man ja evt. nicht sein ganzes Leben Beamter bleibt, sondern z. B. wegen der Kindererziehung oder weil man sich selbständig machen möchte ausscheidet. Dann ist man aber vielleicht wegen Vorerkrankungen an seinen bestehenden Versicherer gebunden und der bietet als ausgesprochener Beamtenversicherer für Nicht-Beamte sicher nicht die Tarifvielfalt, wie ein "normaler" Krankenversicherer, der zwar auch eine ganze Reihe Beamte als Kunden zählt, aber eben nur als einen Teil seiner Kunden - Stichwort: Risikostreuung.

Alexander Gretzinger
DKV Agentur

P.S. Eine Schilddrüsenüberfunktion wäre auch bei der DKV durchaus versicherbar.


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