GKV und die Mottenkiste 2.0 (Gesetzliche Krankenkassen)

Kitty, Dienstag, 14.12.2010, 22:59 (vor 5093 Tagen) @ Joachim Röhl

Das man die Umstellung auf teilweise Kapitaldeckung diskutiert finde ich vernünftig, denn auch im System gesetzliche Rentenversicherung hat man vergleichbares eingeführt und so ein totales Absaufen verhindert. Auch muß nicht jeder Zopf des Jahres 1930 oder gar 1938 auf ewig festgeschrieben sein, denn auch die Weisungen des Reichsaufsichtsamtes für Privatversicherungswesen sind längst Geschichte.

Die (Komplett-)Umstellung hat sich aktuell leider nicht als vorteilhafter erwiesen - ganz im Gegenteil. DEM Paradebeispiel der Neoliberalen auf der ganzen Welt - Chile (Umstellung vom Umlage zum Kapitaldeckungsverfahren zum 01.05.1981) droht der Crash. Das "Meisterwerk" des Harvard Absolventen Jose Pinera steht vor dem Ende. Neben einigen anderen Unzulänglichkeiten (auch normative), können die benötigten Renditen am Kapitalmarkt nicht erziehlt werden.

Bolivien ist sogar schon einen Schritt weiter. Die vor 13 Jahren durchgeführte Privatisierung, weil das alte System zusammenbrach, wird rückgängig gemacht und soll für mehrere MRD zurückgekauft werden. Die Renten die das private System gezahlt hatte waren extrem niedrig.

Eine Umstellung in Deutschland ist finanziell faktisch nicht zu stemmen. Lesen Sie dazu mal Veröffentlichungen von Manfred Neumann. Dieser Mann beschäftigt sich mit Sozialen Sicherungssystem und deren Finanzierung, unter Berücksichtigung kapialbildender Maßnahmen (incl. nicht ganz einfacher Berechnungen). Diese Spezialliteratur werden Sie im normalen Buchhandel jedoch nur schwerlich finden, weil es keine aktuellen Auflagen gibt. Ich habe meine Exemplare aus einem Antiquariat.


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