GKV und die Mottenkiste 2.0 (Gesetzliche Krankenkassen)

Kitty, Dienstag, 14.12.2010, 21:29 (vor 5093 Tagen) @ Joachim Röhl

Wenn die Altersrückstellungen in dieser Höhe tatsächlich bestehen sollten, warum hat die PKV den Wechselwilligen den Wechsel so schwer gemacht? Zwische den Zeilen lese ich das Wort Enteignung!

Personen, die ab dem 1.1.2009 eine private Krankenversicherung (PKV) abschließen und zu einem anderen Versicherer wechseln, können ihre Alterungsrückstellungen mitnehmen. Vor dem 01.01.2009 privat Versicherte können ihre Rückstellung nur dann mitnehmen, wenn sie im ersten Halbjahr (d.h. vom 01.01. bis 30.06.2009) wechseln. Und auch nur dann, wenn der Wechsel in den Basistarif eines anderen Versicherers erfolgt. Die Höhe der übertragbaren (portablen) Alterungsrückstellungen richtet sich nach dem Umfang des Basistarifs, d.h. nur die Altersrückstellungen, die dem Basistarif entsprechen, können mitgenommen werden

Wenn wir uns die Positionspapiere der Versicherungs- und Finanzwirtschaft der vergangenen Jahre mal anschauen, wird einem klar, dass die PKV selbst davon ausgeht in schwere Unwetter zu geraten.

Wir müssen hier aktuell von vielen PKV-Versicherten von stark steigenden Beiträgen lesen. Ein Diskussionspapier der Otto-Wolff-Stiftung von 2005 schlägt vor, die GKV auf das Kapitaldeckungsverfahren umzustellen, weil damit steigende Beiträge verhindert werden könnten! Das können die PKV-Versicherten sicher bestätigen...

Aus einem Dokument der IFD von 2006 geht hervor, dass die PKV die Kritik, dass nur Gesunde in die PKV wechseln können mit der Einführung des Basistarifes (Annahmezwang und keine Risikoaufschläge und Leistungsauschlüsse) entkräftet wollte.

Und jetzt schauen wir uns mal an, wieviel man für den Basistarif hinlegen darf und verweise nochmal auf die Praxis bezüglich Mitnahme der Altersrückstellungen.

Aber Herr Röhl, sie haben vollkommen Recht. Das SGB V muss ausgemistet werden.

-bei gesetzlich festgeschriebenen Leistungsumpfang brauchen wir nur eine einzige GKV-Kasse
-Abschaffung der Selbstverwaltung! Auch die der Ärzte. Die Abrechnungsstelle ist dann die eine GKV-Kasse
-Lücken für Trittbrettfahrer abgeschaffen (Flexigesetz ;-) )
-mehrere SV-Abkommen z.B. mit der Türkei aufheben
-beitragsfreie Familienversicherung für Ehegatten abschaffen
-beitragsfreie Familienversicherung für Kinder könnte man bis zm 18. LJ begrenzen und nach Lebensalter staffeln (z.B. ab 6. LJ 25 EUR monatlich, ab 10. LJ 50 EUR monatlich) + Steuerausgleich für Einkommensschwache
-Abschaffung des Apothekermonopols

Ich könnte mich als GKV-Versicherter sogar mit Leistungsausschlüssen bei "ungesundem Verhalten" anfreunden (z.B.bei Drogenmißbrauch).

Es gibt so viele Möglichkeiten die GKV auf bessere finanzielle Füße zu stellen und eine echte Alternative zur PKV für besserverdienende Angestellte zu sein. Die FDP ist ja bei der nächsten Wahl nicht mehr im Bundestag vertreten ;-)


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