Privaten Krankenkassen droht Beitragsexplosion (Gesetzliche Krankenkassen)

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Dienstag, 05.10.2010, 10:59 (vor 5164 Tagen) @ Makler

Klartext: die PKV hat seit 2007 mit den Folgen der Umsetzung der Gesundheitsreform massiv zu kämpfen, da der Neuzugang vom Gesetzgeber behindert worden ist. Die dreijährige GKV-Schutzklausel ist aber nun ab 1. Januar Geschichte und führt neben viel Neugeschäft bei Maklern und Versicherungsvermittlern auch zu schmerzlichen Verlusten auf Kassenseite, da pro Wechsler und Jahr runde 7500€ an Beitragseinnahmen verloren gehen. Hinzu kommt, daß mehrheitlich gesunde Besserverdiener die Seite wechseln, die mittelfristig für PKV oder GKV sehr lukrativ sind. Bewußt entscheiden sie sich für eine System, das eben nicht mit der kostenlosen Versicherung von Familienangehörigen wirbt, noch mit einer Haushaltshilfe und weiteren Schmäckerchen winkt. Sie wenden sich mit ihrer Entscheidung ab von einem System, wo Millionen Nichtzahler mit durchfinanziert werden und machen unabhängig von der schwerfälligen Politik ihre eigene ganz private Gesundheitsreform.

Zweitens: die Finanzkrise trifft die PKV besonders hart, weil ihre Kapitalanlagen massiv betroffen sind. Fast zwei Drittel der festverzinslichen Anlagen liegen bei deutschen Banken und insofern ist erstaunlich, daß man für das Geschäftjahr 2009 noch 144 Milliarden Alterungsrückstellungen aufweisen kann. Das die andere Seite nur von der Hand in den Mund lebt, auf direkte staatliche Hilfe angewiesen ist und von den Privatversicherten massiv quersubventioniert wird, wurde hier oft beschrieben, dennoch "vergessens" manche im Glashaus sitzend sehr gern ..


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