Privaten Krankenkassen droht Beitragsexplosion (Gesetzliche Krankenkassen)

Makler, Dienstag, 05.10.2010, 02:19 (vor 5164 Tagen) @ gkv

Man muss schon nicht mal mehr zwischen den Zeilen lesen können, um zu erkennen, dass der PKV der A.... auf Grundeis geht.....

Bundesregierung hilft der PKV durch die Krise. Die Grenze für steuerfreie Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen soll befristet bis 2013 erhöht werden.


BERLIN. Dass Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) ein besonders offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der privaten Krankenversicherung hat, sorgt bei den gesetzlichen Krankenkassen schon länger für Verdruss. Jetzt lösen neue Gesetzespläne, dieses Mal des Finanzministers, Alarmstimmung im Kassenlager aus. Wolfgang Schäuble (CDU) will nämlich mit dem Jahressteuergesetz zunächst befristet bis 2013 die Grenze erhöhen......

Ertragslage dramatisch eingebrochen

Auslöser des Vorhabens ist, dass im Zug der Wirtschaftskrise die Erträge der Lebens- und Krankenversicherer eingebrochen sind. Damit konnten sie ihre Rückstellungen nicht so stark auffüllen, wie es eigentlich erforderlich wäre. [b]In der Folge schrumpften die Rückstellungen deutlich. So sanken sie allein bei der PKV 2008 um rund eine Milliarde oder rund ein Zehntel auf 9,7 Mrd. Euro. Marktweit sanken die Rückstellungen sogar um vier Mrd. Euro. Die Bundesregierung geht davon aus, dass dieser Trend sich auch 2009 fortgesetzt hat.[/b]

Diese Entwicklung ist deshalb dramatisch, weil die Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen eine Doppelfunktion erfüllen: Einerseits zahlt die PKV daraus zum Beispiel Versicherten, die mindestens ein Jahr keine Leistungen in Anspruch nehmen, einen Teil ihrer Beiträge zurück. Auf der anderen Seite dienen sie als wichtiger Teil der Eigenkapitalquote, über deren Einhaltung die Versicherungsaufsicht wacht....

Die Bundesregierung weist den Verdacht der Bevorteilung weit von sich. Die bis 2013 befristeten Steuerhilfen für PKV und Lebensversicherer seien schon aus „aufsichtsrechtlichen Gründen“ angezeigt, heißt es in der Gesetzesbegründung.

Sollte dies zutreffen, sei dies zumindest ein weiterer Beleg dafür, dass das Geschäftsmodell der PKV weit weniger gesund und nachhaltig sei, als der PKV-Verband in einer aktuellen Anzeigenkampagne glauben machen wolle, ist dazu in einem internen Vermerk eines Kassenverbands zu lesen. „Es scheint, dass die Finanzkrise bei der PKV nicht nur Kapital in Milliardenhöhe vernichtet hat.“ Offenbar verhindere das derzeit niedrige Zinsniveau auch eine Erholung und eine Rückkehr zu einer gesunden wirtschaftlichen Entwicklung.

Unter der Überschrift „PKV, die gesunde Krankenkasse“ wirbt der PKV-Verband seit Wochen in den Medien für die Privatversicherung. Klagen der gesetzliche Kassen dagegen blieben erfolglos.


Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/_b=2666356,_p=6,_t=ftprint,doc_page=0;printpage


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