auch privaten Kassen droht Beitragsexplosion (Gesetzliche Krankenkassen)

GKVler, Freitag, 01.10.2010, 18:16 (vor 5167 Tagen) @ Marion

Hallo Marion

Sie scheinen hier einiges zu verwechseln!

was genau??

Außerdem ist Ihre mathematische Formel in diesem Fall nicht anwendbar.

die Formel ist in jedem Betrieb anwendbar - egal, ob es sich um einen Dachdeckerbetrieb oder eine Versicherung handelt. Das einzige, was sich ändert ist die Art der Kosten und die Art des Umsatzes.
übersetzt sagt die Formel folgendes aus:
wenn du mehr Geld einnimmst (= Umsatz) als du ausgiebst (= Kosten) machst du Gewinn, im umgekehrten Fall machst du Verlust

Ihre Gleichung geht nur auf, wenn jeder Versicherte, egal ob GKV oder PKV, den gleichen Beitrag zahlen würde. Dies ist nicht der Fall! In der GKV zahlen in der Regel Lehrlinge, Geringverdiener, Teilzeitarbeiter, Rentner, Arbeitslose und Hartz4-Empfänger deutlich geringere Beiträge als der durschnittliche PKV-Versicherte. Außerdem zahlen in der GKV Kinder und nichtarbeitende Ehepartner überhaupt keinen Beitrag.

du willst wohl darauf hinaus, dass der durchschnittliche, absolute Beitrag in der GKV geringer ist als in der PKV

da hast du wohl recht, die PKV ist nur für junge, gesunde, gut verdienende Menschen günstiger - am besten noch Single und männlich. Für die meisten anderen ist sie teurer.

Jeder ledige, freiwillig in der GKV Versicherter zahlt von seinen rund 630 Euro hohen Monatsbeitrag einen Großteil für die eben genannten Personengruppen.

richtig - das nennt man Solidaritätsprinzip. Die Beitragsbemessung richtet sich nach den Möglichkeiten, die Leistungsgewährung richtet sich nach dem Bedarf

wer gut verdient (was ich jedem gönne), zahlt also mehr ein
wenn es - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr so gut läuft, und das Einkommen wird niedriger (z. B. in Folge von Krankheit, Alter, Arbeitslosigkeit....), werden auch die Beiträge wieder niedriger

Bei der PKV gibt es diese Quersubventionierung nicht. Deshalb können die PKVen bei gleich hohen Beitrag höhere Rechnungen bezahlen als die GKVen.

das stimmt so nicht. Die Beiträge in der PKV richten sich nach dem persönlichen Risiko: wie schon oben geschrieben ist die PKV am günstigsten für junge, gesunde, gut verdienende Männer ohne Familie - im Alter wird es verdammt teuer und viele versuchen, zurück in den Schoß der GKV zu kommen, was aber immer schwerer wird. Und seit das immer schwerer wird, bekommen auch die PKVen immer größere finanzielle Probleme...
Es wäre sicherlich nicht möglich, für die gesamte Bevölkerung der BRD die aktuelle medizinische Versorgung zu gewährleisten, wenn wir uns nur auf die PKV verlassen würden.
die USA, die sich zum großen Teil auf die PKVen verlässt, hat deutlich höhere Gesundheitskosten bei einer deutlich schlechteren Versorgung.

In einem Punkt haben Sie aber ausnahmsweise recht: Hohe Leistungen zu einem geringen Beitrag funktioniert auch in der PKV nicht. Ich bin seit 7 Jahren in der PKV in einem Top-Tarif mit hohen Leistungen und zahle deshalb auch ca. 80 Euro mehr als wenn ich in der GKV wäre. Aber die wesentlich besseren Leistungen sind es mir wert!

hmmm - darf ich nach dem Alter und dem Familienstand fragen???

Gruß GKVler


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