Re: DAK verweigert Zahlungen (Gesetzliche Krankenkassen)

Levke Hansen, Samstag, 27.12.2008, 01:28 (vor 5816 Tagen) @ Guter Rat

Das System DAK 2009 oder wie auch immer es intern heißt, wird immer mehr deutlich.
Bloß nix zahlen.

Krankenkassen
TK-Chef warnt vor Pleitewelle
Der Gesundheitsfonds könnte das Aus für bis zu 100 gesetzliche Krankenkassen bedeuten, warnt der Vorstandschef der Techniker Krankenkasse, Klusen. DAK-Chef Rebscher prangert eine politisch gewollte Unterfinanzierung an.
Die Kritik am Gesundheitsfonds reißt nicht ab
"Es gibt eine Reihe von Kassen, die unter Fondsbedingungen nicht werden überleben können“, sagte Norbert Klusen der in Ludwigshafen erscheinenden „Rheinpfalz“ vom Samstag. Er würde sich nicht wundern, wenn Ende nächsten Jahres 80 bis 100 der 215 Kassen Pleite gegangen seien.

Klusen kritisierte ferner das System der Finanzzuweisungen und Ärztehonorare der Gesundheitsreform. „Um gegenüber Mitbewerbern keine Nachteile zu haben, werden Kassen dafür sorgen müssen, möglichst viele als krank dokumentierte Versicherte zu haben“, sagte Klusen. Auf Ärzte werde Druck ausgeübt werden, Patienten zu ihrem Vorteil einzugruppieren.

„Jagd auf gesunde Chroniker“

Dies kritisiert auch der Gesundheitsökonom und Vorsitzende des Sachverständigenrates der Bundesregierung zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Eberhard Wille. „Es findet eine Jagd auf gesunde Chroniker statt“, sagte er dem Blatt. „Erstmalig besitzen Kassen und Ärzte das gemeinsame Interesse, möglichst viel Krankheit zu dokumentieren. Die Ärzte, weil ihre Kassenärztliche Vereinigung dann mehr Geld bekommt. Die Kassen, weil sie höhere Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds erhalten.“

Der Gesundheitsfonds tritt am 1. Januar in Kraft. Die Beiträge steigen damit einheitlich auf 15,5 Prozent. Das Geld wird aus dem Fonds anschließend auf die einzelnen Krankenkassen verteilt. Gesundheitsexperten befürchten, dass die Mittel wegen einer wachsenden Zahl von Arbeitslosen nicht ausreichen könnten.

Unterfinanzierung schon zu Beginn

Nach Ansicht von DAK-Chef Herbert Rebscher müssen sich die Versicherten auf dauerhaft steigende Beiträge einstellen. „Der Gesetzgeber hat die Rahmenbedingungen so formuliert, dass wirklich alle Kassen mittelfristig einen Zusatzbeitrag erheben müssen, weil der einheitliche Beitragssatz nicht so schnell angepasst wird“, sagte Rebscher der „Rhein-Zeitung“.

Der Zusatzbeitrag sei der politisch gewollte Normalfall, der schon 2010 bei allen Kassen eintreten könne, da der Fonds mit einer Unterfinanzierung starte, sagte er. Hintergrund sei, dass der einheitliche Beitragssatz erst dann wieder angehoben werden solle, wenn der Fonds den Finanzbedarf der gesetzlichen Krankenversicherung zwei Jahre lang nicht mehr zu 95 Prozent decke.


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