Re: Warum muss es über 260 KK geben?????? (Gesetzliche Krankenkassen)
Sicher hat der Wettbewerb einige Vorteile - man sollte aber auch die Nachteile nicht außer Acht lassen:
- Zusätzliche Verwaltungskosten (Kassen müssen aufgrund Mitgliederverluste Kapazitäten abbauen, andere Kassen müssen diese Kapazitäten wieder aufbauen - was am Ende mehr kostet)
-·Risikoselektion
-·Notwendiger hochbürokratischer Risikostrukturausgleich, der die Folgen der Risikoselektion wieder abmildern muss
-·Gute Risiken erhalten einen besseren Service, Leistungen usw. - schlechte Risiken nur das was man unbedingt bezahlen muss. (ist jetzt etwas überzeichnet, einige Krankenkassen verfahren aber bereits in dieser Richtung)
- Verschiebebahnhof in der Sozialversicherung zu Lasten der Krankenversicherung - was seit Jahren gut funktioniert, weil man das durch die vielen Kassen in der Öffentlichkeit nicht wahrnimmt - und die Politiker sind fein raus, weil sie die „Monopolisten“ Rentenversicherung und Arbeitsagentur entlasten.
- Viele unsinnige und unwirtschaftliche Leistungen werden von den Kassen bezahlt, weil sonst Wettbewerbsnachteile entstehen. Die Kassen sind erpressbar geworden.
- Kosten für (Mitglieder-) Werbung
- unnötiger Bürokratieaufwand durch die vielen Kassen z. B. für Arbeitgeber
Meiner Meinung nach macht Wettbewerb nur zwischen den Leistungserbringern Sinn und hat in dieser Form in der Sozialversicherung mehr Nach- als Vorteile. Die Sozialversicherung ist ja dafür da, dass gerade die Folgen des „echten“ Wettberwerbs in der Wirtschaft ausgeglichen werden (soziale Marktwirtschaft!). Ich glaube auch nicht, dass die Einführung des Kassenwahlrechts in den letzten Jahren so viele Kosten eingespart hat...
So und jetzt könnt Ihr über meine Aussagen herfallen...