Unisex vs. Bisex (Gesetzliche Krankenkassen)

Soli, Mittwoch, 31.07.2013, 14:44 (vor 4132 Tagen) @ Rudi

Hallo zusammen

Kann es sein, dass die neuen Unisex Tarif bis zu 200€ teurer geworden sind für Männer? Ich hab zwei Freunde, die zahlen im selben Eintrittsalter knapp 200€ weniger als ich für deren selben Tarif. Bei diesen gewaltigen Unterschieden frage ich mich, warum man immer noch die PKV überhaupt bewirbt? Weil so kann man sich ja kaum mehr die Ersparnis anhäufen, um die steigenden Beiträge im Alter noch zu leisten ohne radikal den Versicherungsschutz zu kürzen?

Kann es sein, dass die PKV jetzt ein ganzes Stück uninteressanter für männliche Neukunden geworden ist?

Danke für Eure Einschätzung,

Der Rudi

Die Versicherer haben im Unisex (Geschlechtsneutral) nicht den Mittelwert der Bisex-Prämien von Männer und Frauen angesetzt, sondern für Männer und Frauen mindestens die Prämienhöhe der alten Bisextarife für Frauen.

Ziel aller PKVen ist es seit 21.12.2012 die Gewinne auszubauen.

Die übervorsichtige Kalkulation erlaubt nun den PKVen, höhere Risikogewinne zu erzielen, von denen sie immerhin 25 Prozent behalten dürfen.

Das ist der EINZIGE Grund warum Sie derzeit mehr zahlen. Die PKVen brauchen mehr Geld zum anlegen, um die Niedrigzinsen auszugleichen.

Ärgern sie sich aber nicht, immerhoin bleiben die UNISEXTARIFE dadurch auf jahre Beitragsstabil und ihr Arbeitgeber übernimmt ja von Anfdang an 50% des Beitrages.

Was Sie im Moment mehr zahlen, wird auf die Bisexkunden noch zu kommen, denn deren Tarif ist nicht vorsichtig, sondern völlig unterkalkuliert. Erstens waren die Prämien für junge Männer viel zu niedrig angesetzt und auch der Rechnungszins von 3,5% wurde in der Bilanz noch nicht nach unten angepasst. Die Beiträge müssen also aus 2 Gründen dort angepasst werden. Die normale Anpassung durch inflation ist da noch nicht mal mit drin. Wenn dann noch gesunde Kunden vom Bisextarif in den Unisextarif abgeworben werden, dreht sich die Beitragsspirale immer schneller im Bisextarif.


Glauben Sie mir, der Gesetzgeber bereitet nicht umsonst schnellstens eine Gesetzesänderung vor. Der Regierung ist längst bekannt, dass die PKV-Beiträge im Bisextarif explodieren werden....

Ich zitiere folgende Quelle:

http://www.bielefelderblatt.de/magazin/gesundheit/11142617-private-krankenversicherung-...

Der Gesundheitsexperte der CSU, Johannes Singhammer, hat für die Zeit nach der Bundestagswahl eine grundlegende Reform der privaten Krankenversicherung angekündigt.

"Die PKV darf nicht so bleiben, wie sie ist", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).

Er wolle, "dass Versicherte künftig den weitaus größten Teil der Altersrückstellungen bei einem Wechsel ihrer privaten Krankenversicherung mitnehmen können", erklärte Singhammer das Konzept. Vor allem ältere Versicherte haben diese Chance heute de facto nicht. Bei einem Wechsel müssten sie die für sie gebildeten Alterungsrückstellungen ganz oder teilweise zurücklassen.

Singhammer will, dass künftig auch die Bestandsversicherten das Recht erhalten, die Rückstellungen mitzunehmen. Der PKV-Verband lehnt die politischen Pläne ab, er pocht auf Gültigkeit der abgeschlossenen Policen. "Für den Versichertenbestand gilt: Vertrag ist Vertrag", so ein Sprecher.


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