massive Beitragssteigerungen (Private Krankenversicherungen)

Gast2, Freitag, 09.12.2011, 00:50 (vor 4733 Tagen) @ Frank

Auch die Vielzahl der Gesetzlichen Krankenkassen. Das was uns als Wettbewerb präsentiert wird, welcher uns hohe Leistungen zu günstigen Preisen suggeriert, ist in meinen Augen Geldvernichtung der Beitragszahler.
[...]. Eine große KV reicht in meinen Augen völlig aus. Erstens kann eine große starke KV ganz anders mit Pharmaunternehmen, Medizintechnikherstellern und Ärzten verhandeln (man sieht das bei der AOK). Zweitens werden Zig Millionen von Beitragsgeldern nicht mehr für Werbung ausgegeben. Man sollte wirklich mal errechnen wieviel den Versicherten in der GKV aber auch in der PKV verloren gehen. Drittens können Zig Millionen Personalkosten gespart werden (könnte man auch mal ausrechnen).[...]
Ich weiß, das ich hier viel geschrieben habe, was vielleicht Protest und Unverständnis hervorruft.

Ganz und gar nicht, dennoch möchte ich einen Aspekt mal aufgreifen. Es ist meiner Meinung nach ein Trugschluss zu glauben, dass wenige oder gar eine Kasse keine Verwaltungskosten mehr verursacht. Wir hatten früher über 1000 Krankenkassen, heut sind es rund 150 (!). Der Verwaltungskostenanteil hat sich nicht sonderlich verändert. Ein hoher Teil wird nicht durch Werbung verursacht (der Anteil ist ohnehin limitiert), sondern z.B. durch hohen Prüfaufwand um Leistungskosten halbwegs im Griff zu halten. Zweiter Aspekt, es besteht die latente Gefahr, dass sich die Kasse für Dich als Kunde nicht mehr sonderlich "ins Zeug legt". Warum auch, sie hat nichts mehr zu verlieren... (Stichwort nicht nur "Werbung" sondern auch "Innovation, Leistungsangebote oder auch dichtes Niederlassungsnetz für Kundennähe kostet Geld")
Auch die Auflösung der PKV (verfassungsrechtlich ohnehin fraglich) löst nicht die grundsätzlichen Finanzierungsprobleme bei einer alternden Bevölkerung. Auch Selbständige oder Beamte sind nicht nur gute Zahler sondern verursachen auch Kosten.

Viele Punkte Deiner Meinung teile ich, radikale Systemänderungen bergen allerdings auch Gefahren. Daher tendiere ich immer zu behutsamen Änderungen. Die heutige Politik wurschtelt aber m.E. überwiegend - getrieben durch Lobbyisten - nur noch rum... Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln, je nach Wahljahr und Wahlergebnissen und einen Horizont von maximal 2 Jahren überblickend...


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