massive Beitragssteigerungen (Private Krankenversicherungen)

GKVler, Sonntag, 27.11.2011, 11:37 (vor 4745 Tagen) @ Joachim Röhl

Jeder Selbständige, der sich freiwillig gegen Arbeitslosigkeit in der sogenannten Antragspflichtversicherung nach SGB III versichert, erhält im Falle wirtschaftlicher Schwierigkeiten oder gar einer Firmenpleite Arbeitslosengeld in Höhe von 636€ bis zu maximal 1291€ monatlich. Diese Leistungen werden wie bei einem Arbeitnehmer zwischen sechs bis maximal 24 Monate gezahlt und zeitgleich besteht kostenloser gesetzlicher Krankenversicherungsschutz.

die Möglichkeit ist mir bekannt - daher auch meine Formulierung "in der Regel"
leider ist die Möglichkeit - im Gegensatz zu uns beiden - vielen anderen nicht bekannt. Und auch viele Versicherungsmakler wissen nichts davon oder weisen nicht darauf hin....
Fakt ist: diese Möglichkeit wird nur von sehr, sehr wenigen genutzt. Daher haben auch nur wenige eine Möglichkeit, Leistungen zu beziehen
Dazu kommt: die Klientel, die aus Kostengründen in die PKV wechselt, sich für Billig-Tarife (geringer Beitrag und noch geringere Leistungen) entscheidet, will dann auf der anderen Seite nicht drauf zahlen. Daher wird -wahrscheinlich ebenfalls aus Kostengründen- auf diese Versicherung verzichtet.


Sollte das 55. Lebensjahr überschritten sein, zahlt die Agentur für Arbeit sehr hohe Zuschüsse zur privaten Krankenversicherung und im Falle von Hartz 4 werden überhaupt keine Beiträge für private oder gesetzliche Kasse fällig.

bei diesem Thema schließe ich mich RHW an.....

Auf Sozialhilfeniveau lebend dürfte es allerdings den allermeisten gleich sein, ob die Kosten eines Beinbruchs nun aus gesetzlichem oder privatem Töpfchen erstattet werden.

ich find es ja schon traurig, dass man jemandem, der sich für eine PKV interessiert, sagt "wenn du auf Sozialhilfeniveau d. h. auf das Existenzminimum abrutschen solltest, musst du dir um deine Krankenversicherung keine Gedanken machen....

die Wahl GKV/PKV stellt sich im wesentlichen nur für Selbständige, Besser-Verdienende und Beamte

wenn jemand jahrelang oder sogar jahrzehntelang für den eigenen Betrieb geschufftet hat, wünsche ich ihm doch auch im Alter ein adäquates Eínkommen und eben nicht, dass er auf Hartz IV abruscht.

Wenn aber ein Großteil dieser Alterseinkünfte für die Krankenversicherungsbeiträge drauf geht, ist das auch nicht eben lustig nicht wahr?

Den Schritt in die kostenlose Familienversicherung über den Ehepartner wählen viele vormalige Selbständige, die keinen Anspruch auf ALG I mehr haben oder aufgrund hoher Rücklagen Hartz 4 nicht beantragen können. Dieser Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung ist sogar altersunabhängig möglich, falls die Einkommengrenze unterschritten wird. Dies sollte bei einer wirtschaftlichen Pleite oder einer gezielten Betriebsaufgabe in den wenigsten Fällen problematisch sein. Das Fenster zur kostenlosen Familienversicherung schließt sich erfahrungsgemäß dann, wenn mehr als 365€ gesetzliche Altersrente fließen.

für die Familienversicherung gibt es zwei entscheidende Hürden: einen Ehepartner, der Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist und ein Einkommen von weniger als 365 €

während ich das erste jedem wünsche und gönne hoffe ich jedoch, dass jemand nach einem arbeitsreichen Leben ein Aterseinkommen von mehr als 365 € hat - was aber gleichzeitig auch einen Beitritt zur Familienversicherung verwehrt....


Schlußfolgerung: jeder Privatversicherte sollte spätestens um die Fünfzig seine zu erwartenden Alterseinkünfte abschätzen. Sind weniger als das 5fache des heutigen Beitrages in der PKV zu erwarten, sollte über einen geordneten Wechsel ins gesetzliche System nachgedacht werden. [/i]

meine Schlussfolgerung: jeder sollte genau prüfen, ob die PKV tatsächlich die bessere Alternative ist oder nur über die bessere PR verfügt.....langfristig zahlt jeder bei der PKV mehr als bei der GKV, und ob sich dies auch mit langfristig besseren Leistungen auszahlt, steht in den Sternen. Nicht selten treibt die PKV Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben im Alter in den Ruin. Und da sind die netten Worte von Joachim Röhl, dass man dann wieder vielleicht in die GKV zurück kann, nur ein sehr geringer Trost....

Gruß
GKVler


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