AOK Bayern kündigt Hausarztvertrag fristlos (Gesetzliche Krankenkassen)

Markus, Montag, 20.12.2010, 17:02 (vor 5087 Tagen) @ ChrisR

Es ist müßig, über Frau Hartwig weiter zu diskutieren, wenn Sie ihre Bücher nicht gelesen haben. Sie hat doch auch recherchiert, dass im Prinzip genügend Geld im System ist, dieses jedoch in zu viele nicht-medizinische Kanäle und Bürokratie verschwindet. Ich habe jedenfalls großen Respekt vor Frau Hartwig, die aus eigenem Antrieb und auf eigene Kosten gegen die Verlogenheit des Systems arbeitet und inzwischen tausende Mitstreiter (Bürger-Patientenstammtische)hat.

Aber wenn Sie schon auf der Finanzierung der Hausarztveträge rumreiten, scheuen Sie mal, was die AOK-BaWü zu diesen Verträgen sagt (Quelle, letzter Absatz)

"Für den Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Rolf Hoberg, liegen somit die Vorteile der hausarztzentrierten Versorgung auf der Hand: „Wir gehen auf eine Million eingeschriebene Patienten und 4.000 Ärzte zu. Die hohe Zufriedenheit bei Patienten sowie Ärzten zeigt, dass hinter der hausarztzentrierten Versorgung tatsächliche Behandlungsqualität steckt.“ Der Vertrag sei zudem alles andere als ein Kostentreiber. Hoberg: „Was wir für die Behandlung der eingeschriebenen Patienten direkt an die Arztseite bezahlen, brauchen wir selbstverständlich nicht nochmals an die Kassenärztliche Vereinigung (KV) zu überweisen. Daneben sind es insbesondere die Einsparungen durch die Verordnung der richtigen Medikamente und Hilfsmittel, die den Erfolg von Hausarztverträgen in Qualität und Wirtschaftlichkeit sichern.“

Die AOK BW hat vergleichbare Verträge wie in Bayern abgeschlossen und weiß, dass sie dabei Geld spart. Das hat übrigens auch die AOK Bayern, die obendrein noch die Ärzte zur "richtigen Kodierung" angestachelt hat, damit sie noch mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds abgreifen konnte. In BW wurden die Verträge bis 2015 verlängert, dort scheinen die Kassenmanager nicht so schlicht wie in Bayern zu sein, denen es offenbar mehr um Machtausübung geht. Also ist für Hausarztverträge genügend Geld im System, es würden aber den Krankenhäusern und Pharmafirmen (zu Recht) weggenommen.

Fragen Sie mal in den Altenheimen, wie sprunghaft die Krankenhauseinweisungen seit 2009 zugenommen haben, seitdem den Ärzten die Hausbesuche nicht mehr adäquat bezahlt werden. Viele dieser Einweisungen hätten ambulant vermieden werden können, was nur einen Bruchteil gekostet hätte.


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