Re: Beitragsentlastungstarife sinnvoll? (Private Krankenversicherungen)

Ernst @, Samstag, 18.07.2009, 14:58 (vor 5608 Tagen) @ KLaus

Hallo Klaus,

du verwendest dieselbe Argumentation wie 2 Versicherungsvertreter welche mich damals als ich vor 14 Jahren in die PKV wechselte "berieten" (natürlich ohne deines Szenarios der Beitragserhöhungen im Laufe der Zeit).
Ich hatte damals den Eindruck, daß diese mir noch zustätzlich eine private Vorsorge (Lebensversicherung / Rentenversicherung) verkaufen wollten.....

Ich habe keinen Vergleich zu einer Rentenversicherung gemacht. Kann man aufgrund der unterschiedlichen Kalkulationsbasis ja auch gar nicht vergleichen.

Natürlich werden die Beiträge in der PkV steigen. Über die Höhe läßt sich leider nichts verbindliches sagen, da dies von vielen Faktoren (Tarif, Einstiegsalter, mediz. Fortschriftt etc.) abhängt. Dies ist bei der GkV übrigens genauso, mit dem Unterschied, daß die erheblichen Beitragssteigerungen von anderen Tatsachen herrühren und zus. Leistungen reduziert werden.

Beitragssteigerungerungen wie du es hochrechnest , sind - mit Verlaub- demagogisch und wären der Tod jeden Sozialsystemes in Deutschland (nicht nur der PkV/GkV) und sind aufgrund der Kalkulationsgrundlagen und Werte der letzten 30 Jahre unwahrscheinlich.

Solche Horrorinszinarien werden meiner Erfahrung nach gerne von Gegnern der privaten Krankenversicherung in den Raum gestellt. Wobei ich dir das nicht unterstellen möchte!
Rechnerisch kann man alles so hindrehen wie man es für seine Argumentation benötigt.
Wenn jemand erst mit 45 Jahren oder 50 in die PkV wechselt, einen "Billigtarif", oder einen Versicherer wählt, der in der Vergangenheit gezeigt hat, daß er es nicht kann, wird natürlich seine blauen Wunder erleben!

Darüber kann man sich (leider) ausführlich in den Foren informieren.

Fakt ist:
1. Die Beiträge werden steigen. Alle Spezialisten sprechen hier von ca. 5% im Durchschnitt bei sauber(!) kalkulierten Tarifen eines guten Versicherers
2. Auch wenn man jung (bis 35Jahren, je früher desto besser) umsteigt, ist, das sagen auch die Spezialisten, eine Beitragssteigerung von 300-400% möglich.
3. Bei 400Euro Einstiegsbeitrag läge man dann mit 65Jahren bei ca. 1200Euro. Meiner Meinung nach die Worst-Case-Betrachung. In wieweit sich hier noch der 10%-ige Beitragsaufschlag auswirken wird, den der Gesetzgeber vor einigen Jahren eingeführte, ist noch gar nicht berücksichtigt. Wird sich aber äußerst positiv auswirken!
4. Bei ca. 1200Euro wären die 300Euro Beitragsentlastung dann 25%. Also ein schöner Anteil. Jedenfalls besser, als wenn man alles aus eigener Tasche bezahlen müßte. Zusammen mit dem, Beitragszuschuß von der Rentenversicherung ein hübscher Betrag.
5. 1200 Euro ist auf heutiger Preisbasis viel Geld. In 30 Jahren nicht mehr so viel. Man muß die Preissteigerungen und die Geldentwertung ja auch noch berücksichigen!
Dann relativieren sich die 1200Euro Beitrag auch wieder.
Renten, Einkommen und priv. Vorsorge werden ja auch steigen, so daß hier die 1200Euro weiter relativiert werden.
6. Es ist weiter zu empfehlen, die Beitragseinsparung ggü. der GkV anzlegen, um später das Geld zur Verfügung zu haben. Jemand der die PkV zum Geldsparen benützt, wird meiner Meinung eh auch sein blaues Wunder erleben.
Vorsorge ist generell angesagt!!

Zum Wechsel der Versicherung im Laufe der Mitgliedschaft in der PkV:
Eine PkV schließt man normalerweise für das ganze Leben ab. Natürlich wird es auch Leute geben, welche in die GkV zurück müssen. Aber davon geht man normalerweise für sich selbst zuerst ja nicht aus. Man sorgt ja für den Fall der Fälle vor und kalkuliert nicht den Rückwechel in die GkV beim Vertragsabschluß bei der PkV schon wieder mit ein. Was ist denn das?
Von einem Tarifwechsel zu einem anderen Versicherer ist in späten Jahren ist abzuraten, da nur ein Teil (nach neuer Gesetzgebung ist das ja jetzt möglich)
mitgenommen werden kann.
Der Wechsel in die PkV ist ein wichtiger Schritt. Aus diesem Grund muß die Entscheidung diesen zu tun jeder selbst aufgrund seiner Lebenssituation (z.B. Einkommensverhälntis) und Lebensplanung (z.B Gründung einer Familie) treffen.
Man kann ein Glas halb voll oder halb leer betrachten.
Wichtig ist meiner Meinung nach, daß man die Risiken so gut möglich entsprechend seiner Lebensplanung berücksichtigt.
Dazu soll mein Beitrag/Vorschlag beitragen.
Ich will nichts "verkaufen".

Ein Beitragsentlastungstarif ist hier meiner Meinung nach ein wichtiger Baustein!

Ich bin bisher sehr gut gefahren und liege mit meinen Beiträgen in Vergleich zur GkV über die gesamte Laufzeit (!) so um die 200Euro drunter, was daran liegt, daß die GkV im Zeitraum die Beiträge (und dazu noch die Leistungen redziert hat!) auch erhöht hat .
Es wir also noch einige Jahre (ich denke bei mir bis zur Rente) dauern, bis ich über die Beitragsbemessungsgrenze kommen werde und die Beiträge für den Entlastungstarif komplett selbst zahlen werde. Also wie ich denke für mich äußerst zufriedenstellend.

Ein letzter Hinweis:
Man kann übrigens die Beitragsentlastung bei einigen Versicherern individuell anpassen, sprich erhöhen.

Ich habe alles zum Thema aus meiner Sicht gesagt.

Jeder muß selbst entscheiden was er draus macht.

Gruß
Ernst


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