Re: Beitragsentlastungstarife sinnvoll? (Private Krankenversicherungen)

KLaus, Samstag, 18.07.2009, 07:46 (vor 5608 Tagen) @ Ernst

Hallo Ernst,
ich bin vor knapp 12 Jahren in die PKV gewechselt und hatte damals einen großen finanziellen Vorteil gegenüber der GKV. Da die Beiträge zur PKV deutlich schneller steigen als in der GKV zahle ich seit 4 Jahren sogar höhere Beiträge als ich in der GKV zahlen würde.
Das der Arbeitgeber die Hälfte der Beitragsentlastungstarife zahlt, funktioniert leider nur wenige Jahre, da Dich die Beitragsanpassung schneller einholen wird als Du Dir jetzt vorstellen kannst.

Außerdem sind diese Tarife nicht mit einer klassischen Rentenversicherung zu vergleichen. Wenn Du in Deinem Arbeitsleben zurück in die GKV wechselst (niedriges Einkommen, Arbeitslosigkeit, Familiengründung mit Kindern, ...), was übrigens sehr häufig vorkommt, ist Dein Beitragsentlastungstarif futsch.

Du darfst auch die Inflationsrate und die Beitragssteigerungen nicht vernachlässigen. Im Durschnitt verdoppelt sich der Beitrag zur PKV alle 12 Jahre. Wenn Du mit 31 Jahren in die PKV wechselst, wirst Du bei Beginn Deiner Rente den 8-fachen Beitrag zur PKV zahlen. Falls Du dann noch 79 Jahre alt werden solltest, zahlst Du in Deinen letzten Lebensmonaten den 16-fachen Beitrag von heute. Das sind bei einem heute 31-Jährigen ca. 350 Euro monatlich bei einem Top-Tarif:

- 31 Jahre: 350 Euro (2009)
- 43 Jahre: 700 Euro (2021)
- 55 Jahre: 1.400 Euro (2033)
- 67 Jahre: 2.800 Euro (2045)
- 79 Jahre: 5.600 Euro (2057)

Was bitte schön bringen Dir dann 300 Euro monatliche Beitragsentlastung? Leg das Geld lieber sicher an. Dann hast Du sicherlich mehr davon.

Gruß Klaus


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