Re: Wohin das Geld versickert (Gesetzliche Krankenkassen)

Elgin Fischbach @, (vor 7096 Tagen) @ Ulrich

Hallo Ulrich,

Pharmafirmen: Durch konsequente Verschreibung von Generika könnten Milliarden eingespart werden.

Generika beinhalten nach meiner Erfahrung oftmals Zusatzstoffe, die ihrerseits wiederum unerwünschte Neben-/Wechselwirkungen erzeugen (können). Beispielsweise habe ich wegen allergisch bedingter Atemwegserkrankungen lange Jahre Antihistaminika verordnet bekommen (auch in Form von "Nachahmerpräparaten"), die mich ständig müde und unkonzentriert gemacht haben. Beim Durchlesen der jeweiligen Packungsbeilagen habe ich oftmals feststellen müssen, dass Generika längst nicht immer genau die gleiche Zusammensetzung an Inhaltsstoffen haben wie Originalpräparate (siehe oben). Mittlerweile bin ich auf Originalpräparate der anthroposophischen Medizin umgestiegen, die teils erst seit diesem Frühjahr ganz neu auf dem Markt sind und die negativen Neben-/Wechselwirkungen der sonst üblichen Antihistaminika nicht haben.

(ab hier in beliebiger Reihenfolge) Verwaltungkosten der Krankenkassen, Ärzte, Krankenhäuser, Apotheker und demnächst auch der neuen Behörde zur Verwaltung des Gesundheitsfonds

Verwaltungskosten der Krankenkassen, neue Behörde zur Verwaltung des Gesundheitsfonds: Diesbezüglich gebe ich Dir vollkommen Recht!
Ärzte, Krankenhäuser: Bezüglich der wirtschaftlichen Situation der Ärzte habe ich mich im Forum 1 an anderen Stellen bereits ausführlich geäußert. In einigen Krankenhäusern sind seit Einführung der DRGs "blutige" (zu frühzeitige) Entlassungen kein Fremdwort: Den praktischen Teil meiner Umschulung absolvierte ich in einem Alten- und Pflegeheim, dessen Bewohner ab und zu ins Krankenhaus mussten. Was ich dort - nach Rückkehr der betroffenen Bewohner aus den Krankenhäusern - mitbekommen habe, sprengt den Rahmen dieses Forumsbeitrages bei Weitem. Hinzu kommt, dass insbesondere komplementär-/alternativmedizinische Kliniken unter dem neuen DRG-System besonders leiden - denn sie haben bedingt durch ihr ganzheitliches und auch breiteres Therapieangebot (in anthroposophischen Kliniken: Kunsttherapie, Heileurythmie, anthroposophische Sprachgestaltung - die mit der üblichen Logopädie nicht zu vergleichen ist, in der Küche: Verwendung von Produkten aus biologisch-dynamischer Landwirtschaft) höhere Personal- und Sachkosten, die im Rahmen der allgemeinen DRGs nicht entsprechend einbezogen worden sind. Und das, obwohl seit Jahren klar ist, dass die anfänglich höheren Kosten von Ganzheitsmedizin durch den langfristigen Behandlungserfolg der betroffenen Patienten deutlich kompensiert werden.
Apotheker: Hierzu ist sehr viel Widersprüchliches im Umlauf - weshalb ich mich zu diesem Punkt nicht äußern will.

Überflüssige Doppeluntersuchungen, Überflüssige Verschreibung von Medikamenten in falschen Dosen und Mengen, Fehlende Kontrollmöglichkeiten der Krankenkassen, wofür das Geld zur Behandlung der Mitglieder tatsächlich verwendet wird

Hier gebe ich Dir uneingeschränkt Recht.

Überflüssige Kuren (jaja, ich weiß, es kommt dann immer das Argument, dass eine Kur die Behandlung verbessern und unterstützen kann etc.. Meine Meinung: Wenn jemand findet, dass eine Kur seiner Gesundheit immens hilft, ist er sicher auch bereit, sie aus eigener Tasche zu bezahlen.)

Einkommensschwachen ist die komplette Selbstfinanzierung einer - im Einzelfall noch so berechtigten - Kur nicht zuzumuten. Hier muss im Einzelfall individuell - und gerecht - entschieden werden, denke ich. Und: Ambulante Vorsorgekuren dienen auch der Prävention - und vorbeugen ist besser als heilen, auch wirtschaftlich gesehen!

Gruß
Elgin


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