Re: Neuer KK-Vergleich in der Zeitschrift (Gesetzliche Krankenkassen)
Fakt ist, Mediziner bevorzugen Ersatzkassen ob der vermeintlich höheren Kopfpauschale. Das ist faktisch richtig, in der Konsequenz aber falsch, da das Kopfpauschalen-Argument oberflächlich und falsch dargestellt wird, die Ärzte an sich leben eben mit dem DFG als oberste Info-Quelle (leider leider).
Das ärztliche Honorar wird mit Hilfe des "EBM 2000+" ermittelt. Darin ist für jede einzelne abrechenbare Leistung eine bestimmte Punktzahl vorgegeben. Am Ende eines Quartals reicht der Arzt seine erbrachten Leistungspunkte bei der für ihn zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ein - und zwar getrennt nach Primär- und Ersatzkassen. Die KV teilt die durch Kopfpauschalen eingegangene Geldmenge (Gesamthonorar) durch die von allen Ärzten insgesamt eingereichte Punktzahl - um den Punktwert zu ermitteln, und zwar auch wieder getrennt nach Primär- und Ersatzkassen. Meist liegt der Ersatzkassen-Punktwert deutlich über demjenigen der Primärkassen - sprich: Der einzelne Leistungspunkt ist bei Ersatzkassen mehr "wert" als bei den Primärkassen.
Nur der Durchschnitt beider Kassenarten (Primär-, Ersatzkassen) zählt somit letztendlich. Also zahlen anscheinend noch nicht genügend IKKen, BKKen und AOKen vergleichbar hohe Kopfpauschalen für ihre Mitglieder an die KVen; bzw. die Anzahl der Mitglieder dieser "besseren" BKKen, IKKen und AOKen ist zu gering, um die deutlich geringeren Zahlungen anderer - größerer - Primärkassen so auszugleichen, dass der durchschnittliche Punktwert aller Primärkassen gegenüber demjenigen der Ersatzkassen aus ärztlicher Sicht konkurrenzfähig ist.
Gruß
Elgin