Debeka - Alttarif oder Unisex? (Private Krankenversicherungen)

Yipselys, Sonntag, 11.08.2013, 15:06 (vor 4121 Tagen) @ Insider

Hallo Insider,

soweit es mir möglich war habe ich mal versucht die Hintergründe zu durchleuchten.

Prinzipiell wollte die Debeka auch die Bestandskunden auf Unisex umstellen. Dies war durch die zögerliche Gesetzgebung nicht möglich.
So war klar, daß es Bi - und Unisex- Tarife parallel geben würde.
Das Problem für die Versicherer war und ist, daß Frauen günstig von Bi in Uni wechseln können, und so die Unisextarife Gefahr gelaufen sind unterkalkuliert zu sein und hohe Zuschüsse des Versicherers aus dem Eigenkapital notwendig gewesen wären.
Nicht das Vergreisen der Alttarife war das Ziel, sondern das Vermeiden der Unterkalkulation der Neutarife!
Die Versicherer suchten eine Lösung die Alttarife gegen Abwanderung schützen und die absehbare Unterkalkulation in Unisex vermeiden können.
Die Lösung fand die Debeka indem sie durch die Anhebung der Leistungen bedingt eine verschärfte Gesundheitsprüfung eingeführt haben, so daß die Zahl derer die von Bi in Unisex wechseln können begrenzt ist. Zudem wurde es so möglich den so oft beanstandeten Leistungskatalog der Debeka zu "optimieren".
Da die Beiträge in Alterskohorten kalkuliert werden, ist eine sog. "Vergreisung" der Alttarife sehr unwahrscheinlich und die Abwanderung einer jüngeren von Bi nach Uni verkraftbar. Insbesondere bei einem so hohen Altbestand wie der Debeka.
So spielen Umlagekosten (Verwaltungsgebühren) etc. eine im Gegensatz zu kleinen Gesellschaften und Tarifen untergeordnete Rolle.
Damit sind die Alttarife geschützt, da die meisten Versicherten in den Alttarifen nicht mehr durch die Gesundheitsprüfung kommen, bzw. hohe Risikozuschläge zahlen müßten, bzw. durch das Wechseln selbst nach Par. 204 die Altersrückstellungen opfern müssten und so in die Beitragserhöhungsspirale kommen würden und deshalb von einem Wechsel dringendst abzuraten ist!
Daß einzelne Vertreter durch gezielte Akquisition versuchen jüngere Altkunden in Uni rüber zu kriegen ist auch klar. Sie kriegen hierfür ja Provisionen.
Ich glaube inzwischen nicht mehr, sondern im Gegenteil, daß die Debeka gezielt und als Geschäftspolitik versucht Kunden von Alt - in Neutarife rüberzukriegen. Ein Wechsel ist nach Par. 204 VVG leider immer möglich, daher mußte die Debeka das beste aus der Situation für seine immerhin 2,5 Millionen Versicherten in den Bisextarifen machen.

Von einem "Schlachten" der Alttarife zu Gunsten der Unisextarife kann daher meiner Meinung nach nicht die Rede sein.

Die Vorgehensweise ist eben der neuen Gesetzgebung geschuldet.

Wo die Beitragsreise von Unisex (können diese aufgrund der starken Leistungsverbesserungen zukünstig überhaupt beitragsstabil sein?) oder Bisex in der Zukunft hingeht kann niemand vorhersehen.

Was jedoch klar ist:
Falls die Versicherer ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben und die Beiträge weiter so exorbitant steigen werden wie die letzten 10 Jahre, so können Sie ihren Laden dicht machen, da dann ein "Bürgerversicherung" kommen wird.

So sicher wie das Amen in der Kirche.

Die PkV kann es sich nicht leisten den PkV Gegnern und den Wählern die Argumente für die Abschaffung in die Hände zu spielen.

Gesetz hin, Gesetz her!

Ausreden werden dann nicht mehr zählen!


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