Eurer Rat: wie trifft man eine lebenslange Entscheidung (Private Krankenversicherungen)

GKVler, Freitag, 26.07.2013, 11:00 (vor 4137 Tagen) @ Friedel


Haben Sie sich mal mit GKV-versicherten Rentnern unterhalten, die immer Zuzahlungen leisten müssen für immer schlechtere Behandlungen?
- bei denen die gutwirkenden und verträgliche Medikamente aus Kostengründen durch minderwertige Billigmedikamente ersetzt werden?
- bei denen aus Kostengründen lebenswichtige Therapien nicht bezahlt werden, weil sie nicht im abgespeckten Leistungskatalog der GKV'en enthalten sind?
- die trotz schwerster, lebensbedrohlicher Krankheit nicht an erfolgversprechenden neuen Behandlungsstudien teilnehmen können?

das könnte eventl. sehr aufschlussreich sein....

diese Antwort ist meiner Meinung nach reine Polemik

wenn du damit sagen möchtest, dass man sich mit älteren und kranken Menschen unterhalten soll, sowohl mit privat versicherten als auch mit gesetzlich versicherten - ok, dann mich mit dir einer Meinung

aber nenn mir doch bitte mal "lebenswichtige
Therapien, die nicht von der GKV bezahlt werden" und nenn mir bitte mal auch Beispiele für "minderwertige Billig-Medikamente" bzw. beschreib mal, was du genau damit meinst.

Zu den "neuen und gut wirkenden Medikamenten" zitier ich mal aus "Gute Pillen, schlechte Pillen", einem unabhänigegem Standartwerk, dass Arzneimittel kritisch bewertet:
"Neue Medikamente sind nur selten bessere Medikamente, sondern häufig Scheininnovationen. Sie belasten aber das Gesundheitssystem erheblich und bringen sehr oft keinen zusätzlichen Nutzen. Das Geld könnte gespart und z.B. zur Bezahlung von Arbeitszeit für Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal ausgegeben werden." auf der Homepage finden sich übrigens auch Tips, wie man Zuzahlungen sparen kann :-)

die Berliner Zeitung hat übrigens auch einen Artikel über die Risiken neuer Medikamente veröffentlicht. Zitat:
"Arzneimittel, die neu auf den Markt kommen, würden besondere Risiken bergen. Schließlich seien die Erfahrungen mit dem Wirkstoff des Präparats noch begrenzt und höchstwahrscheinlich nicht alle Risiken bekannt. Becker-Brüser verweist auf eine Auswertung in Kanada, derzufolge es bei jedem vierten der 434 Wirkstoffe, die dort zwischen 1995 und 2010 zugelassen worden seien, zu schweren Sicherheitsbedenken gekommen sei. Dies bedeute, dass neue Warnhinweise in die Produktinformation aufgenommen oder die Pillen sogar vom Markt genommen werden mussten.

In Deutschland kamen zuletzt jährlich zwischen 17 und 36 neue Arzneimittel auf den Markt. Patienten verbinden mit neuen Arzneimitteln oft die Vorstellung, dass diese besser seien als alte Therapien. Viele schwerkranke Menschen hoffen verständlicherweise mit jeder Innovation in ihrem Krankheitsgebiet darauf, doch noch geheilt zu werden. Jedoch lösen längst nicht alle Innovationen diese Hoffnungen ein. Auf der anderen Seite werden die Risiken neuer Medikamente oft vergessen."

Die TK hat wohl auch eine Studie zu "Medikamenten-Innvoationen" in Aufrag gegeben.

Ein Beispiel für ein neues Medikament, dass wegen zu hohen Risiken wieder aus dem Verkehr gezogen wurde ist der Cholesterinsenker Lipobay. Ein Beispiel für ein Medikament, zu dem die Meinungen auseinander gehen (was ist höher - das Risiko oder der Nutzen?) ist die Anti-Baby-Pille Diane.

neu ist also nicht immer besser - ggf. kann ein älteres, gut erprobtes Medikament bei dem Wirkungen und Nebenwirkungen bekannt sind die bessere Lösung sein. Das kommt immer auf den Einzelfall an. Und vor allem taugt das Thema nicht dazu, Angst zu schüren und Werbung für Versicherungen zu machen.

und zu dem Thema, dass GKV-Versicherte aus Kostengründen nicht an klinischen Studien teilnehmen können: hast du dich mal darüber informiert, wer klinische Studien finanziert? ich geb dir mal einen Tip: es sind weder private noch gesetzliche Krankenkassen.

vielleicht in Zukunft ein bissel mehr überlegen, bevor du hier schreibst.....

Gruß GKVler


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