typisch deutsche Neiddiskussion (Gesetzliche Krankenkassen)

Markus, Dienstag, 21.12.2010, 14:42 (vor 5086 Tagen) @ ein ehrlicher Hausarzt

Da ist sie wieder, die typisch deutsche Neiddiskussion. Dass Ärzte jede Menge Risiken tragen, investieren, Kredite abzahlen, Rücklagen für Investitionen bilden müssen etc. wird in den Milchmädchenrechnungen oft übersehen. Nicht jeder Arzt hat die Praxis vom Papi geerbt. Wenn es denn so attraktiv ist, warum klagt jetzt selbst die Politik vom drohenden Hausärztemangel und legt schon abenteuerliche Unterstützungs- und Ersatzprogramme (Gemeindeschwester etc.)auf?

Mit ist es völlig egal, wieviel der Arzt insgesamt verdient. Aber ich möchte, dass mein Hausarzt für meine Behandlung von meinen Beitragsgeldern adäquat bezahlt wird. Im Moment bekommt er ja nicht mal mehr die offizielle EBM-Gebühr erstattet. Ich möchte, dass er den Hausbesuch bei meiner Mutter nicht umsonst macht, denn dann kommt er irgendwann gar nicht mehr. Ich möchte auch keine Flatrate-Medizin, die die wirklich Kranken eklatant benachteiligt und industrielle Drehtür-Medizin der Kapitalgesellschaften von Rhön, Asklepios etc. fördert.

Aber wenn Sie schon beim Vergleichen sind, warum muss denn ein Kassenvorstand mehr verdienen als die Bundeskanzlerin, wobei sein unternehmerisches Risiko dem eines Finanzamtschef entspricht? Und warum werden Arzthelferinnen, die direkt am Patienten arbeiten, tariflich um mehr als ein Drittel schlechter bezahlt als den Patienten verwaltende Kassenangestellte?


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