Der Beitragszahler ist der Dumme (Gesetzliche Krankenkassen)

GKVler, Mittwoch, 07.07.2010, 10:42 (vor 5254 Tagen) @ Joachim Röhl

Aber medizinischer Konsumverzicht und Leistungsmanagement oder gar individuelle Zuzahlungen und auch Beitragsrückerstattungen sind ja immer nur die sprichwörtlichen "Grausamkeiten" der PKV, wo man schließlich genau das bekommt wofür man bezahlt.

das Problem ist doch, dass der größte Teil der Leistungsausgaben von einer eher kleinen Personengruppe in Anspruch genommen wird.
Es erscheint mir fraglich, ob bei dem Personenkreis höhere individuelle Zuzahlungen kostendämpfend wirken (wer wirklich krank ist, geht zum Arzt und nimmt Leistungen in Anspruch). Und Beitragsrückserstattungen sind nur für Gesunde interessant, Kranke können diese nicht in Anspruch nehmen. Daher könnte man auf die Idee kommen, dass dadurch dem System eher Geld entzogen wird als das Steuerungswirkung eintritt.

Ja, in der PKV bekommt man das, wofür man bezahlt - allerdings ist man manchmal erstaunt, wie wenig das ist (gerade wenn man's am nötigsten gebrauchen könnte). Und man bezahlt Jahr für Jahr immer und immer mehr...

Es gibt nun seit 30 Jahren "Kostendämpfungsprogramme und- gesetze" in Deutschland mit der Folge, dass wir die mit die hächsten Gesundheitskosten haben (absolut in Pro-Kopf-Kosten und relativ im Anteil vom BIP) trotzdem ein eher mäßiges Ergebnis erzielen.

Ursache für die überhöhten Kosten sind wohl (unter anderem) die europaweit höchsten Arzneimittelkosten und das ungewöhnliche Nebeneinander von zwei verschiedenen Voll-Krankenversicherungssystemen (GKV und PKV) und zwei verschiedenen Facharztsystemen (stationär und ambulant). An diese Baustellen traut sich aber dank der hervorragenden Lobby-Arbeit niemand heran.

Gruß GKVler


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