Re: BKK Die Bergische Krankenkasse schließt Geschäftsstellen? (Gesetzliche Krankenkassen)

ichweissbescheid, Donnerstag, 06.03.2008, 14:15 (vor 6111 Tagen) @ Peter Meter

Das nächste Jahr wird teuer für die Versicherten. Diese Einschätzung vertritt neben einigen großen Krankenkassen auch die Bergische Krankenkasse mit Sitz in Solingen.

Vorstand Joachim Wichelhaus rechnet für 2009 mit einem Einheitsbeitrag von bis zu 15,7 Prozent. Im Moment liege der Durchschnitt in Deutschland bei 14,8 Prozent.

"Die Steigerung hat wenig mit dem neuen Gesundheitsfonds zu tun", urteilt der BKK-Chef. "Das ist eine Scheindebatte." Hauptursache seien prognostizierte Kostensteigerungen bei Arzthonoraren (plus 2,5 Milliarden Euro), Medikamenten (1,85 Milliarden) und Kliniken (0,85 Milliarden). "Das geht seit Jahren so. Die Politiker haben diese Missstände nie wirksam angepackt."

Im Herbst legt die Bundesregierung den Beitragssatz für 2009 fest, der erstmals für alle Kassen einheitlich ist. Der Gesundheitsfonds sammelt das Geld ein und weist den Kassen bestimmte Summen zu.

Problem der bislang günstigen Anbieter: Sie werden durch den Einheitssatz teurer - die Bergische Kasse zum Beispiel um 1,9 Prozentpunkte, falls die 15,7 Prozent wahr werden. Sie hatte, auch mit Blick auf die Reform, ihren Beitrag im Dezember gerade erst von 12,9 auf 13,8 Prozent erhöht. Bis zu 5000 Kündigungen hat Wichelhaus bis Jahresende einkalkuliert. Bisher kümmern sich 130 BKK-Mitarbeiter um rund 77 000 Versicherte in der Region.

Glücklich sei er nicht mit dem Fonds, sagt Wichelhaus, zuversichtlich aber trotzdem. "Viele Kassen werden schon ab Januar 2009 Zusatzprämien verlangen, weil sie mit den Fonds-Zuweisungen nicht auskommen." Bei der Bergischen Kasse sei das aus heutiger Sicht in den nächsten drei bis fünf Jahren unnötig. Sie sei schuldenfrei, setze auf guten Service und Zusatzleistungen. Der BKK-Chef: "Ich sage voraus, dass wir unter den mehr als 200 Kassen zu den 30 bis 50 Unternehmen gehören, die überleben."

Quelle:
RGA vom 18.01.08