Re: In der GKV bleiben trotz Verbeamtung? (Private Krankenversicherungen)
Bei mir gilt die Beihilfenverordnung NRW. Dass das zweite Kind faktisch kostenlos ist, weil meine Beihilfe auf 70 % steigt, ist mir klar. (Wobei ich nicht mit Sicherheit weiß, ob die PKV in diesem Fall meinen Vertrag auf 30 % reduzieren muss. Aber das wäre schwer zu hoffen.) Das dritte Kind zahlt dann aber natürlich wieder drauf, vermutlich weitere 170 Euro unter gleichbleibenden Bedingungen. Das wird dann irgendwann Wahnsinn (vier Kinder ... sind aber nicht konkret geplant), zumal angesichts der die Inflation deutlich übersteigenden Prämiensteigerungen und der stagnierenden Besoldung.
Auf yahoo habe ich denselben Beitrag eingestellt (nur verkürzt wegen Zeichenbegrenzung), die Antworten waren interessant:
http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=AtjxcNAgyZwwLDpwooF6YFgJCgx.?qid=20070507045744AApr15Q
Praktisch jeder rät mir dort zur PKV, damit die Beihilfe nicht flöten geht und wegen der angeblich besseren Leistungen (wobei ich die ersten 30 Lebensjahre gesetzlich versichert und nie mit den Leistungen unzufrieden war). Das mir vorliegende Angebot sei auch sehr teuer; regelmäßig wird die Debeka empfohlen. (Ich weiß natürlich nicht, ob die Autoren zufällig alle dort arbeiten ...)
Trotzdem bleiben die ethischen Bedenken bestehen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die GKV künftig auf ein Minimum herabgeschraubt wird, zudem können Zusatzleistungen kontrahiert werden. Und wenn ich im Ergebnis genauso viel zahle wie in der PKV unter Berücksichtigung der Beihilfe - oder sogar weniger -, dann wäre es doch eigentlich ethisch richtig, den Staatssäckel zu schonen, oder? Nur aus Prinzip das Geld abzugreifen ist doch unsinnig.
Ob das mit der Kostenerstattung in der GKV wirklich klappt, weiß ich allerdings nicht, dann übernimmt man ja doch das Risiko, dass die GKV nicht zahlt und man auf den Kosten sitzenbleibt. Das scheint mir sehr speziell und kann jetzt wohl nicht bei meiner Entscheidung maßgeblich berücksichtigt werden.
Ich sehe allerdings (nur) ein wirkliches Problem: dass nämlich die GKV teurer wird als die PKV, wenn die Kinder in 20 - 25 Jahren aus dem Haus sind, also in den letzten Berufsjahren, oder wenn meine Frau mal wieder arbeiten sollte und damit aus der Familienversicherung rausfällt. Was aber bei Überschreiten der Einkommensgrenze auch nach der BeihilfeVO der Fall wäre - und was dann wieder die Frage aufwerfen würde, was aus dem privaten Vertrag wird (muss sie dann aufstocken, oder kann sie in die GKV wechseln?).
Außerdem ist die GKV im Ruhestand nicht ganz billig, weil auch dann natürlich keine Beihilfe fließt.
Letztlich lässt sich allerdings nicht vorhersagen, wie das Beihilfenrecht in 25 bis 30 Jahren aussehen wird. Der Deutsche Beamtenbund kämpft ja darum, dass auch freiwillig GKV-Versicherte in den Genuss der Beihilfe kommen. Das war ja angeblich sogar schon im Entwurf der Gesundheitsreform drin, ist dann aber wieder rausgestrichen worden. Wenn mal wieder eine "linke" Regierung dran ist, wird daraus vielleicht mal was. Ich vermute, dass letztlich eine gewisse Bewegung unvermeidlich ist, um den Kollaps der GKV zu vermeiden. Das ist aber nur eine laienhafte und unqualifizierte Vermutung, auf die ich eine lebenslange Versicherungsentscheidung nicht stützen kann.
Apropos lebenslang: Aus der PKV komme ich ja voraussichtlich niemals wieder raus. Das ist mir äußerst unheimlich und verstärkt meine - ohnehin vorhandene - Abneigung erheblich.
Ich bitte im Hinblick auf die vorstehenden Ergänzungen um weitere hilfreiche Tipps!
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- In der GKV bleiben trotz Verbeamtung? -
John Shiva,
07.05.2007, 13:27
- Re: In der GKV bleiben trotz Verbeamtung? -
Thomas,
07.05.2007, 22:43
- Re: In der GKV bleiben trotz Verbeamtung? -
John Shiva,
09.05.2007, 22:57
- Re: In der GKV bleiben trotz Verbeamtung? - Thomas, 10.05.2007, 01:43
- Re: In der GKV bleiben trotz Verbeamtung? -
John Shiva,
09.05.2007, 22:57
- Re: In der GKV bleiben trotz Verbeamtung? -
Thomas,
07.05.2007, 22:43