In der GKV bleiben trotz Verbeamtung? (Private Krankenversicherungen)

John Shiva @, Montag, 07.05.2007, 13:27 (vor 6415 Tagen)

Ich bin vor kurzem verbeamtet worden und habe von meinem Versicherungsvertreter ein Angebot für die dbv-winterthur bekommen. Ich dachte, es sei unvermeidlich, in die PKV zu wechseln, und wollte schon unterschreiben. Dann sind mir aber im Gespräch mit meiner Frau Zweifel gekommen, die sich bei meinen Recherchen verstärkt haben.

Meine Situation:

- verheiratet, Ehefrau ohne eigenes Einkommen (wird auch erst in einigen Jahren wieder möglich sein)
- ein Kind von 2 Jahren, zwei weitere Kinder geplant
- ich bin 33 Jahre alt, meine Frau 32 Jahre

Die Prämien der dbv sollen wie folgt festgesetzt werden:
- ich 170 Euro
- mein Sohn 170 Euro
- meine Frau 180 Euro wegen Vorerkrankungen

In der GKV, die zur Zeit noch freiwillig weiterläuft, zahle ich für die ganze Familie den Höchstsatz von gut 500 Euro, weil ich mit dem Bruttoeinkommen die Obergrenze überschreite.

Die PKV wäre also zur Zeit sogar teurer, und zwar trotz der Beihilfe! Und wenn weitere Kinder hinzukommen, kommen deren Prämien natürlich noch hinzu. Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass sich die Prämien im Schnitt in 12 Jahren verdoppeln, was die Inflationsrate wesentlich übersteigen würde. Dass die GKV massiv steigen wird, glaube ich eher nicht, hier dreht man eher an der Leistungsschraube.

Auf Besonderheiten wie Zweibettzimmer oder Chefarztbehandlung lege ich im Übrigen keinen Wert, ich würde ggf. durch Zusatzversicherungen medizinische Lücken abdecken. Außerdem halten wir das Prinzip der PKV aus ethischen Gesichtspunkten für grundsätzlich problematisch - wir wollen keine Sonderbehandlung und meinen, dass die KV eine staatliche Aufgabe ist und wollen unsere Gesundheit nicht an ein privates Unternehmen "verkaufen", auch lehnen wir das System der privaten Vorauszahlungen ab, zumal ich viele Geschichten über Zahlungsunwilligkeit der Privaten gehört habe (eine Kollegin zahlt gerade Krankenhausaufenthalt nach Hüft-OP aus eigener Tasche!). Wir würden daher in die PKV nur gehen, wenn dies mit so massiven Vorteilen verbunden ist, dass uns trotz der grundsätzlichen Ablehnung vernünftigerweise keine andere Wahl bleibt.

Meine laienhaften Berechnungen scheinen zu zeigen, dass ich in der GKV einen guten Schnitt mache, bis die Kinder aus dem Haus sind. In den letzten Jahren vor der Pensionierung ist die GKV dann - trotz der Prämienanstiege - etwas teurer, zumal wenn meine Frau dann wieder arbeiten sollte. Was nach Eintritt in den Ruhestand geschieht, weiß ich nicht.

Da ich aber kein Finanzmathematiker bin und auch die Details nicht kenne, kann ich keine genaueren Berechnungen anstellen. Den Versicherungsmakler kann ich leider auch nicht fragen, da er mir nur die PKV-Mitgliedschaft verkaufen will.

Liegt bei mir einer dieser seltenen Fälle vor, in denen sich die freiwillige GKV tatsächlich lohnen würde? Ich bitte um rasche Antworten, da ich mich zügig entscheiden muss (der Versicherungsmakler drängt schon ...).

John


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum