Re: GKV bei Beamten mit Behinderung (Private Krankenversicherungen)

Robert, Montag, 29.09.2008, 15:32 (vor 5901 Tagen) @ Robert

Hallo Robert,

Deine Frage kommt mir sehr bekannt vor, habe/hatte ich doch mit denselben Problemen in Bayern zu kämpfen. Im übrigen geht es so vielen Behinderten Kolleg(inn)en. Viele trauen sich aus Unsicherheit nicht in die PKV zu wechseln, manche sind schon länger in der PKV versichert (oft mit bis zu 100% Risikozuschlag) und manche wiederum verpassen die in der Öffnungsaktion vereinbarten 6 Monate. Finde ich persönlich, schon vom Gleichheitsgrundsatz her, völlig ungerecht.
So hatte ich so ziemlich jeden Schwerbehindertenbeauftragten in Bayern um Hilfe ersucht. Manche verwiesen darauf, dass Sie "am Ball" in der Thematik seien und auch dass ihnen der Sachverhalt bewusst sei, machen können sie letztendlich auch nicht viel.
Ich hatte mich auch an die Patientenbeauftragte der Bundesregierung gewandt, was mich aber auch nicht weitergebracht hatte. Das Problem sei bekannt, man verweise aber auch an den kommenden Basistarif, der Anfang 2009 kommen soll. Details dazu konnte bislang nicht erfahren.
Des weiteren sei das Problem Ländersache und der Bund könne hier wenig machen.
Ein Schwerbehindertenvertreter meiner Behörde meinte, ein Gang vor das Verfassungsgericht wurde schon mal unternommen, hat aber keinen Erfolg gehabt. Ein guter Tipp aber war, ich solle eine Petition beim bayerischen Landtag einreichen, was ich auch tat. Ich hatte den Herren mehrere Möglichkeiten aufgezeigt ( von der Zahlung eines AG-Anteils zur KV, eine erneute Öffnungsaktion o.a.). Ich hatte Erfolg in der Hinsicht, dass die Staatsregierung mit dem Vorstand der PKV kontakt aufgenommen hatte, so dass ich dann doch aufgenommen wurde.
Ich spare mir somit derzeit 110 EUR je Monat ein, vermutlich bald mehr.
Ob dies von mir eine richtige Entscheidung war, wird sich noch zeigen.
Da Du aber eher auf einen Arbeitgeber-Anteil zur KV hoffst, glaube ich persönlich, dass Du wenig Erfolgt haben wirst. Nicht schon deshalb verweist der Dienstherr, dass zum Einen Beihilfe gewährt wird und zum Anderen die Bezüge hoch genug sind um den Rest der Krankheitskosten daraus bezahlen zu können. Der Petitionsausschuss hatte mir vorgehalten, ich hatte die Öffnungsaktion versäumt, also schuld.
Mein Vorschlag:
Du braucht eine gute Lobby (kompetente Schwerbehindertenvertreter) oder es wagt sich mal wieder jemand vor das zust. Verfassungsgericht.

Alles Gute und viel Erfolg,
Robert


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