Die Wahrheit über IKK Hamburg (Gesetzliche Krankenkassen)
Ach die rote Elgin...schön das du wieder da bist!
Hier mal die Wahrheit über deine zigmal erwähnte IKK HH wo nur 5,2 % der Hamburger versichert sind!!!! Deutschlandweit wären das ...irgendwas im Promille-bereich!!!!!!
Kassenfürsten
Wissen sie, wovon sie reden ?
Auf der Homepage der IKK Hamburg fand ich einen mit "Klartext" betitelten Beitrag von Axel Dilschmann, dem Vorstandsvorsitzenden der IKK Hamburg. Diesen Beitrag will ich Ihnen nicht vorenthalten, ist er doch symptomatisch für die Denk- und Argumentationsweise der Krankenkassen-Chefs. Ich stelle die Aussagen von Herrn Dilschmann mit blauer Schrift vor und kommentiere sie in schwarz. Den Beitrag finden Sie unter www.ikk-hamburg.de, wenn Sie dort auf "Unser Magazin" klicken und dann auf "Klartext".
Praxisgebühr – ein Schulbeispiel
Der Gesetzgeber hatte den Mut zu einer unpopulären Entscheidung: Zehn Euro pro Quartal müssen Versicherte künftig pro Arztbesuch entrichten. Der von manchen befürchtete Proteststurm der Patienten ist bislang ausgeblieben. Heftiges Wehklagen über die neue Praxisgebühr kommt stattdessen von den Ärzten. Paradox: Während die eigentlichen Zahler offenbar Einsicht in die Notwendigkeit der Reform zeigen, bringt die Praxisgebühr deren Empfänger in Rage.
Das erinnert mich fatal an die Worte der Ministerin Ulla Schmidt und ein früheres Schallplattenlabel "Die Stimme seines Herrn". Wenn der Proteststurm der Patienten bisher ausgeblieben ist, liegt das wirklich an deren Einsicht in den Sinn der Reform ? Oder nicht eher an der Tatsache, daß die Patienten erst ab 1. Januar mit der Gebühr konfrontiert sind ? Und ist es wirklich Einsicht oder nicht doch nur Resignation des unmündig gehaltenen GKV-Versicherten, dem der Staat überall offen oder verdeckt in die Taschen greift ?
Wie üblich drucken die ärztlichen Standesorganisationen jetzt wieder Plakate für die Wartezimmer der Arztpraxen. Darin wird die Praxisgebühr als bürokratisches Schreckgespenst und deren Entgegennahme als unzumutbarer Aufwand für die Mediziner gegeißelt.
Genau das sind die Fragen: Ist die Praxisgebühr bürokratisch ? Ist der Aufwand für die Mediziner zumutbar ? Lesen Sie gleich hierzu Praxisgebühr 2.
Was die Plakate nicht verraten: Die Praxisgebühr ist natürlich Teil des ärztlichen Behandlungshonorars. Die Ärzte leiten sie nicht etwa an die Krankenkassen weiter, sondern können sie völlig normal als eigene Einnahme verbuchen. Es handelt sich schlicht um eine Vorauszahlung auf die spätere Honorarüberweisung der Kassenärztlichen Vereinigung und wird mit dieser verrechnet. Einen Anteil ihres Honorars erhalten die Ärzte mithin jetzt im Vorwege durch die Patienten selbst - für jeden Kaufmann eigentlich ein Vorteil.
Wenn der Arzt für eine alleinige telefonische Beratung etwa 2,00 Euro oder für die alleinige Ausstellung eines Wiederholungsrezeptes 1,50 Euro Honorar bekommt, aber vom Patienten dafür 10,00 Euro kassieren muß, können diese 10 Euro doch kein Honoraranteil sein. Denn 80 oder 85 % dieses "Honoraranteils" fließen an die Krankenkassen. Was ist das denn anderes als eine Gebühr ? Und welchen Vorteil sollte es denn darstellen, wenn die KV dem Arzt die übliche monatliche Vorauszahlung auf sein Honorar um 2500 Euro kürzt und der Arzt sich diese 2500 Euro in 10-Euro-Portionen vom Patienten holen muß ?
Und was den Aufwand angeht, Hand aufs Herz, liebe Doktoren: Welcher Arzt hatte eigentlich bisher Probleme, nicht von der Kasse übernommene Leistungen direkt mit den Patienten abzurechnen? Für fast alle niedergelassenen Mediziner sind solche Komfortleistungen seit vielen Jahren ein alltägliches und beliebtes Zusatzgeschäft, man denke nur an Haut- oder Augenärzte. So fremd wie es jetzt dargestellt wird, kann das Entgegennehmen von Geld den Ärzten nun wirklich nicht sein.
Das Schreiben von Rechnungen ist den Medizinern nicht fremd. Herr Dilschmann sieht aber nicht, daß die privatärztlichen Gebührensätze im Gegensatz zu den Kassenhonoraren kostendeckend sind und einen Gewinn erlauben. Und daß die Verwaltungskosten (Rechnungen und Quittungen schreiben, Verbuchung) in die bei Privatliquidation im übrigen deutlich höheren Honorare einkalkuliert sind, was beim Kassenhonorar nicht der Fall ist.
Und, Herr Dilschmann, vergleichen wir doch mal die Situation der Kassen mit der der Ärzte:
Stellen Sie sich vor, per Gesetz bekämen die Kassen nicht mehr monatlich den gesamten Beitrag eines Versicherten von einer Stelle (Arbeitgeber, Rentenversicherung) überwiesen, sondern 10 Euro je Quartal weniger. Und zehntausende Versicherte müßten einmal im Quartal persönlich zu den Geschäftsstellen kommen und die 10 Euro bar oder per EC-Karte einzahlen. Könnten Sie das Kassieren mit dem derzeitigen Personalstamm leisten ? Würde Ihnen das keinen Zusatzaufwand bescheren ?
Das ist die Situation bei uns Ärzten: Bisher bekamen wir von der KV monatlich eine Vorauszahlung auf unser Honorar. Die wird jetzt um 10 Euro pro Quartal und Patient gemindert. Die 10 Euro müssen wir von jedem Patienten einzeln kassieren.
Der Unterschied ist: Sie hätten dann erhöhte Verwaltungskosten und würden die Beiträge erhöhen. Wir Ärzte aber können unser Kassenhonorar bei Steigerung der Verwaltungskosten nicht erhöhen: Es wird uns diktiert und sinkt von Jahr zu Jahr.
Fast überflüssig zu ergänzen, dass Praxisgebühren im übrigen Europa seit langem vielfach gang und gäbe sind und dort problemlos funktionieren. Sind die dortigen Ärzte denn so viel bessere Praxis-Manager als unsere Akademiker-Elite?
Vergleichen Sie doch mal die Honorare der Ärzte im Ausland mit den unseren. Glauben Sie, dort machen Ärzte für 17,80 Euro einen Hausbesuch ? Wer mal im Urlaub in Frankreich, Österreich oder Spanien krank wurde, kennt aus der Rechnung die dortigen Honorarsätze.
Das Beispiel Praxisgebühr zeigt, woran unser Gesundheitswesen immer noch krankt. Bei jeder noch so kleinen Änderung erhebt sich sofort ein Chor von Mahnern und Bedenkenträgern, die glauben nachweisen zu können, was alles nicht geht - es sei denn, die Abweichung vom Althergebrachten wird extra vergütet.
Leider ist es so, daß man als Arzt mahnen kann und Bedenken vorbringen, so viel man will. Die Regierenden wissen es eh besser. Da muß man sich nicht im Gesundheitswesen auskennen: Sonderschullehrerin und Gewerkschaftsmitglied sein und ein Parteibuch haben, das reicht, einem Kanzler den Rücken frei zu halten.
Was Reformbereitschaft betrifft, scheinen die Patienten heute weiter zu sein als viele Ärztefunktionäre.
Axel Dilschmann, Vorstandsvorsitzender der IKK Hamburg
Das stimmt, Patienten sind da weiter als manche Ärzte- und fast alle Kassenfunktionäre: Wie viele Patienten wollen heute schon Leistungen privat zahlen, weil sie sehen, daß mit den Folgen der zu knappen Budgets (Zwei-Minuten-Medizin, rapide steigende Wartezeiten) ihre Gesundheit gefährdet ist.
Herr Dilschmann, was sagen Sie eigentlich dazu, daß Ihre Kasse
1. Einen überdurchschnittlich hohen Beitrag von 14,7 % hat ? (www.ikk-hamburg.de)
2 . Den Beitrag zum 1.1.04 trotz aller Segnungen des GMG nicht gesenkt hat ?
3 . Eine deutlich unterdurchschnittliche Kopfpauschale an die KV Hamburg zahlt ? (vgl. www.billigwirdteuer.de)
Soll Ihr "Klartext" etwa von diesen unangenehmen Wahrheiten ablenken ?
Und wozu braucht eigentlich Hamburg eine eigene Innungskrankenkasse? Etwa 5,2 % der Hamburger Einwohner sind in Ihrer Kasse versichert und werden von 200 Krankenkassenmitarbeitern verwaltet. Könnten die Mitglieder der IKK Hamburg nicht bei anderen, größeren oder billigeren Kassen unterkommen ? Und könnte man dann nicht Vorstandsgehälter und Verwaltungskosten sparen ? Um bei Ihre Worten zu bleiben (leicht abgewandelt): Was Reformbereitschaft betrifft, scheinen die Patienten heute weiter zu sein als viele Kassenfürsten.
Sie, liebe Leser, sind jetzt wieder aufgefordert, abzustimmen und zu erklären, wer nach Ihrer Meinung nix kapiert hat:
1. Kassenfunktionäre wie Dilschmann
2. Ministerin Ulla Schmidt
3. Die Ärzteschaft
Mehrfachnennungen möglich.
Schreiben Sie eine Mail
Autor: Hans-Peter Meuser, zuletzt überarbeitet am 5.1.2004
Zitieren mit Quellenangabe erlaubt: www.kapiertnix.de
gesamter Thread:
- Zusatzversicherungsangebote der IKK Hamburg, Teil 1 -
Elgin Fischbach,
17.07.2004, 14:15
- Die Wahrheit über IKK Hamburg -
Cindy,
18.07.2004, 02:36
- Re: Die Wahrheit über IKK Hamburg - Elgin Fischbach, 18.07.2004, 10:48
- Re: Zusatzversicherungsangebote der IKK Hamburg, Teil 1 - ES REICHT!!!, 18.07.2004, 10:29
- Re: Zusatzversicherungsangebote der IKK Hamburg, Teil 1 - Heiko, 18.07.2004, 16:51
- Die Wahrheit über IKK Hamburg -
Cindy,
18.07.2004, 02:36