Re: Apropos AOKen (Gesetzliche Krankenkassen)

Elgin Fischbach @, Mittwoch, 04.08.2004, 15:14 (vor 7416 Tagen) @ Cindy

1) Bis zum Inkrafttreten des freien Krankenkassenwahlrechts (im Jahr 1996) war ich AOK-Mitglied - und ich kann im Nachhinein wirklich nur sagen: Schulnote "Mangelhaft" bis "Ungenügend"!

2) Egal ob "Öktotest", "Stiftung Warentest" oder ähnliches: Es werden immer nur bestimmte Leistungsbereiche ausgewählt, die dann bei allen getesteten gesetzlichen Krankenkassen miteinander verglichen werden. Weil vieles von dem, was die IKK Hamburg ihren Mitgliedern an freiwilligen Mehrleistungen anbietet, nicht unter diese von den jeweiligen Testinstituten ausgewählten Leistungsbereiche fällt (anthroposophische Medizin, Kooperation mit Internetapotheken, telefonische und/oder persönliche Erreichbarkeit auch außerhalb der üblichen Bürozeiten, etc.), schneidet die IKK Hamburg bei derartigen Leistungsvergleichen zwangsläufig nicht besonders gut ab. Deshalb sind für mich derartige Vergleiche auch nur bedingt objektiv: Ausschließlich bezüglich der beim jeweiligen Test ausgewählten Leistungsbereiche. Wer jedoch Wert auf solche "Extras" legt, die in solchen Tests keine Rolle spielen, kommt nach wie vor um eine ausführliche Recherche bei den einzelnen Krankenkassen nicht herum!

Apropos "Integrierte Versorgung", "Desease-Management-Programme" etc.: Dies sind Beschränkungen der ärztlichen Therapiefreiheit, weil
1) sie Ärzten und Patienten unabhängig vom individuellen Einzelfall die Vorgehensweise bei der Behandlung pauschal vorschreiben (Menschen sind bekanntlich verschieden - was auch beinhaltet: Was beim einen richtig ist, kann bei einem anderen grundfalsch sein)
2) die Auswahl der Therapiemethode letztlich vom Geldbeutel des Versicherten abhängt (falls der Arzt die in den jeweiligen Kassenprogrammen vorgeschriebenen Therapiemethoden im Einzelfall als nicht geeignet ansieht und deshalb andere Behandlungswege empfiehlt)
3) die Alternativmedizin gegenüber der Schulmedizin in derartigen Kassenprogrammen extrem benachteiligt ist - denn diese Programme orientieren sich ausschließlich an schulmedizinischen Kriterien.

Apropos Vorstellungsgespräch: Ich habe mich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nirgendwo beworben, sondern absolviere derzeit den - im Vergleich zum vorgesehenen Betriebspraktikum weitaus zeitaufwendigeren - theoretischen Teil der Umschulung bei einem außerbetrieblichen Bildungsträger. Das Betriebspraktikum steht erst ab Herbst 2005 an - und weil Umschulungspraktikanten für die Betriebe kostenlos zu haben sind (kein betriebliches Arbeitsentgelt, kein Arbeitgeberbeitrag zur Sozialversicherung - weil Umschüler während ihrer gesamten Umschulung von ihren jeweiligen Kostenträgern komplett finanziert werden) und der konkrete betriebliche Bedarf für eine (kostenlose) befristete Aushilfe auch erst sehr kurzfristig abzuschätzen ist, macht eine Bewerbung für einen entsprechenden Praktikumsplatz zu einem derart frühen Zeitpunkt aus meiner Sicht wenig Sinn.

Gruß
Elgin


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