Re: Lieber eine andere Ersatzkasse (Gesetzliche Krankenkassen)

Elgin Fischbach @, (vor 7067 Tagen) @ Su

Hallo,

Elgin, bist Du Arzt, bei ner KV beschäftigt, oder welchen Bezug hast Du?

Ich bin zwar gelernte Kauffrau im Gesundheitswesen, jedoch seit Umschulungsende (Ende Juni 2006) mangels Arbeitsplatzaussicht erwerbslos. Schließlich wird nicht erst seit Beginn der aktuellen Tarifauseinandersetzungen und der Auseinandersetzungen um die nächste Gesundheitsreform im Gesundheitswesen massiv gespart. Wie das in den nächsten Jahren weitergehen soll bei einer Gesellschaft, die durchschnittlich immer älter und somit auch vielfach kränker wird, weiß ich nicht. Schließlich habe ich meine Berufswahl nicht zuletzt auch wegen der durch die demographische Entwicklung bedingt absehbaren höheren gesamtgesellschaftlichen Aufwendungen für Gesundheitsdienstleistungen und einem in diesem Zusammenhang notwendigen Arbeitsplatzzuwachs im Gesundheitswesen getroffen.

Ich habe jedoch in diesen Jahren sehr viel über unser Gesundheitssystem gelernt. Darüber hinaus habe ich als Patientin per Nachfrage mitbekommen, dass ein qualitativ guter Internist aus Kostengründen eine Arzthelferin entlassen musste und - konsequenterweise - keine Nachfolgerin eingestellt wird. Die Arbeit, die zuvor zweieinhalb Arbeitskräfte (2 x Vollzeit, 1 x Teilzeit) erledigt haben, müssen nun eineinhalb Arbeitskräfte (1 x Vollzeit, 1 x Teilzeit) erledigen. Angesichts der weitaus eher zu- als abnehmenden Bürokratie für Kassenärzte (Hausarztmodelle, DMPs, sonstige integrierte Versorgungsmodelle etc. - bei all diesen Versorgungsformen ist der Dokumentationsaufwand im Vergleich zum "normalen" Arztbesuch weitaus umfangreicher; und insbesondere die AOK ist nach Auskunft einer Dozentin, die wir hatten, die Kasse mit den weitaus meisten und aus medizinischer Sicht vielfach überflüssigen Arztanfragen) wird die Arbeit nicht weniger, und Arzthelferinnen verdienen ja bekanntlich keineswegs "das große Geld".

Gruß
Elgin


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