Re: Fliege ich jetzt aus der Krankenkasse? (Gesetzliche Krankenkassen)

Steiftochter13, Freitag, 04.12.2009, 13:32 (vor 5473 Tagen) @ Gast

Danke für Ihre Antworten.

Geht wohl nur freiwillige Versicherung bis zur Scheidung deiner Mutter.

Das kostet 140 Euro sagt die Krankenkasse. Studententarif geht nicht, weil nicht studiere. Haben Sie eine Idee, Torsten, wie Mama das bezahlen soll? Mit knapp 30 Euro mehr, als uns als Hartz-IV-Empfängern zustehen würde?

Dann hätten wir ja 110 Euro weniger als eine Familie mit Anspruch auf Hartz-IV. Das Sozialamt sagt, weil mein Papa ja eigentlich für mich mit aufkommt, kann ich auch über ihn familienversichert bleiben.

Die Kasse sagt, ich habe keinen Anspruch mehr gegen meinen Stiefvater seitdem er hier ausgezogen ist. Ich habe Anspruch gegen meine beiden leiblichen Eltern und die müssten das Geld für meine Krankenversicherung eben irgendwie aufbringen.

Jetzt weiß ich, warum Mama so ratlos ist. Und Papa so sauer.
Die haben nämlich auch keine Lösung gefunden..

1.) Ich gehe einmal davon aus, dass Dein leiblicher jetzt wieder verheiratet ist und bei seiner Ehefrau famlienversichert ist. Angenommen, man tut so, als wenn Du bei denen wohnen würdest, dann könntes Du einen Anspruch auf Familienversicherung haben.

Das glaubt doch kein Mensch! Und es geht auch gar nicht. Ich gehe hier zur Schule, ich kenne die Leute gar nicht.

Mein Vater will keinen Umgang mit mir. Meinen Unterhaltsanspruch hat das Jugendamt festgesetzt als ich noch ein Baby war. Mein leiblicher Vater hat das Papier unterschrieben und das wars seitdem. Papier ist geduldig, sagt Mama. Und das er richtig schlimm krank ist. Er zahlt nichts und er hat nichts. Sonst wäre er nicht bei seiner Frau versichert.

Ich kann da gar nicht wohnen und ich will da auch nicht hin.
Mein Zuhause ist bei Mama und bei der Kleinen.

Wenn ich gar nicht wirklich bei meinem Vater wohne und wir nur so tun als ob, das wäre doch Betrug, oder? Dann kommt Mama wegen mir ins Gefängnis. Ich finde nicht, dass das eine gute Idee ist.

2.) Angenommen, Dein leiblicher Vater ist nicht verheiratet und nicht krankenversichert, dann würde die Bürgerversicherung ab 1.4.2007 greifen. Auch wenn er dann aufgrund von Beittragsrückständen keinen Leistungsanspruch hätte, würde der Leistungsanspruch für Dich bestehen.

Er ist aber verheiratet und ich habe noch nie etwas mit ihm zu tun gehabt.

"Das darf doch nicht wahr sein, dass mein Kind plötzlich ohne Krankenkasse dasteht!" hat Papa gestern abend am Telefon gebrüllt. "Die werden mich jetzt aber kennenlernen!" Das war so laut, das habe ich auch gehört, obwohl er mit Mama und nicht mit mir telefoniert hat.

Papa ist total sauer auf seine Krankenkasse, weil die mich behandeln, als hätte ich gar nichts mehr mit ihm zu tun. Dabei war er doch immer mein Papa. "Ich hab mich nur von Mama getrennt, nicht von euch Kindern" sagt er immer.

Er will jetzt einen Brief an seine Krankenkasse schreiben, wo drin steht, dass er eigentlich immer noch für mich aufkommt.

Weils sonst keiner tut.

Und dazu eine Kopie von dem Brief vom Sozialamt. Da wo drin steht, dass ich keinen Anspruch auf Sozialhilfe hab weil das Geld was Papa für Mama und die Kleine überweist nach den Hartz-IV-Regeln für uns alle drei reichen muss. Und dass ich deshalb auch in seiner Familienversicherung bleiben soll.

Es reicht ja bisher auch immer irgendwie. Nur eben nicht, wenn Mama davon noch 140 Euro an Papas Krankenkasse überweisen soll.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und berichte doch bitte über Deine Erfahrungen. Du bist nicht alleine.

Ich fühle mich aber verdammt alleine.

Danke für Ihre Antworten. Ich sag ihnen bescheid, wenn Papa die Antwort bekommen hat.

Eine Frage hab ich noch:

Das Gesetz mit der "Bürgerversicherung ab 1.4.2007" heißt das, dass die mich gar nicht aus der Krankenkasse rausschmeißen dürfen? Egal ob jemand für mich Beiträge zahlt oder nicht? Weil ich ja noch ein Kind bin und gar kein eigenes Geld verdienen darf?

So hab ich Ihren zweiten Absatz verstanden, Herr oder Frau Gast.

Die Versicherungen können Mama und ihren Ex unter Druck setzen. Sie dürfen ihnen jede Menge Rechnungen und böse Briefe schreiben. Was sie im Moment auch fleißig tun. Aber Papas Krankenkasse, wo ich seit meiner Geburt versichert bin, darf mich gar nicht rausschmeißen? Und ich darf zum Kinderarzt gehen, wenn ich krank bin? Auch wenn Mama keine freiwillige Mitgliedschaft für mich beantragt? Und mein leibl. Vater auch nicht? Und das Sozialamt auch nicht?

Haben Sie Ihren zweiten Absatz so gemeint? Das wäre ja mal ne echt gute Nachricht für uns. Danke dafür!

Wo steht denn das genau?

lg S.


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