Re: System geht keineswegs kaputt: Nur (Sozialpolitik)

Elgin Fischbach @, Freitag, 18.06.2004, 11:54 (vor 7462 Tagen) @ Heiko

Zu 1) Unseren im Vergleich zu anderen Weltländern überdurchschnittlich hohen Lebenshaltungskosten muss ein entsprechendes Lohnniveau gegenüberstehen - denn wer soll denn sonst die bei uns erbrachten Dienstleistungen und hergestellten Produkte erwerben?

2) Angesichts des zunehmenden Direktvertriebs (über Telefon, Internet, Fax, E-Mail usw.) wird es irgendwann nicht mehr notwendig sein, in Deutschland eine Produktion zu haben. Stattdessen werden Vertriebsaktivitäten zunehmen - denn die zunehmend im Ausland stattfindende Produktion muss verstärkt mit den nachfragenden Kunden im Inland organisatorisch verbunden werden.
Des Weiteren habe ich ja schon einige weitere Dienstleistungsbereiche aufgelistet, in denen Zukunft drinsteckt.
Zusätzliche arbeitsplatzschaffende Bereiche können außerdem noch sein: Forstwirtschaft (wenn wir unsere Waldlandschaft nicht im Laufe der Zeit völlig verkommen lassen wollen - angesichts der aktuellen staatlichen Sparmaßnahmen in diesem Bereich sind derartige düstere Zukunftsaussichten nicht von der Hand zu weisen, obwohl auch diese Arbeit nicht so ohne weiteres ins Ausland verlagert werden kann, denn die zu pflegenden Wälder befinden sich hier im Inland und nicht anderswo), kulturelle Dienstleistungen (Kultureinrichtungen, kulturelle Veranstaltungen - zu denen nicht nur die teils auch ausländischen Künstler selbst beitragen, sondern die Organisation d"rumherum muss ebenso stimmen und getan werden), haushaltsnahe Dienstleistungen (neben Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens gehören hierzu auch hauswirtschaftliche Dienstleistungen für solche Menschen, die ihren Alltag nicht mehr selbst bewältigen können - und die Anzahl dieser Menschen wird angesichts der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft eher zu- und nicht abnehmen). Außerdem muss man sich in etlichen Kommunen nur "mal die Zustände von Straßen, Spielplätzen usw. anschauen - da wurden in den letzten Jahren aus fiskalischen Spargründen etliche notwendige Arbeiten "auf die lange Bank geschoben", deren Ausmaß sich im Nachhinein steigert, je länger diese Hinausschiebung andauert.

Fazit: Arbeit gibt es in unserem Land mehr als genug - sie muss nur ordentlich bezahlt werden (bei den von mir aufgeführten Bereichen handelt es sich größtenteils um solche des Allgemeinwesens, die staatlich zu finanzieren sind). Und bei ordentlicher Bezahlung all dieser Arbeiten haben die Arbeitnehmer dieser Bereiche dann auch wieder deutlich mehr Kaufkraft zur Verfügung, als wenn sie arbeitslos wären - was der allgemeinen Konjunkturentwicklung einen positiven Schub versetzen wird ...!

Gruß
Elgin


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