Re: sehe ich nicht so (Sozialpolitik)

Jack @, Donnerstag, 02.09.2004, 00:15 (vor 7386 Tagen) @ Andreas W.

- es sollten alle Bürger miteinbezogen werden, auch Selbständige
- es sollten alle Einkunftsarten miteinbzeogen werden

Ich teile Ihre Meinung nicht. Von Anbeginn war die gesetzliche Krankenfürsorgesteuer als Absicherung für die schwächeren Bevölkerungsschichten gedacht, denen das Wissen, die Vernunft und die Mittel fehlten, sich selbst gegen das Krankheitsrisiko zu versichern. Dass heute fast 90 % der Menschen dieses Landes der GKV angehören, ist unter diesem Aspekt schon sehr verwunderlich und nur damit zu erklären, dass man in den 60er und 70er Jahren den Ladeninhabern, Handwerkern und anderen Selbständigen die Möglichkeit geboten hatte, billig in die GKV zu kommen. Schon damals war das Ziel, die Einnahmebasis zu verbreitern. Dass die neuen Mitglieder auch Kosten verursachen würden, ließ man damals ebenso außer acht wie heute.

Tatsächlich wären heute mehr als 50 % der Menschen mündig genug, selbst für eine ihrem Bedarf angemessene Absicherung zu sorgen.

Alle Einkunftsarten werden bei der Kopfpauschale über die Steuer einbezogen. Nur die Kopfpauschale kann das leisten, nicht aber die Bürgerversicherung der SPD. Weil die Ermittlung der Einkünfte so schwierig ist, will die Regierung Mieteinkünfte gar nicht und Kapitaleinkünfte als Zuschlag auf die Kapitalertragsteuer einziehen. Eine lächerliche Farce und Eingeständnis eines untauglichen Plans. Der wird nur weiterverfolgt, weil er die Neidkomplexe des SPD-Wählerklientels und der Gewerkschaften bedient. Es geht um die kommunistisch-sozialistische Unterwerfung Aller, auch derer die selbst für sich sorgen könnten, unter ein staatlich gelenktes bankrottes Willkürsystem.

Allerdings bin ich der Meinung, dass der AG-Anteil zur GKV abgeschafft gehört.
...
Eine wirkliche Reform der Sozialversicherungen ist m.E. nur möglich in einem Reformkanon der
1. eine grundlegende Steuerreform und
2. ein Soziale Grundsicherung
mit einbezieht. Nur dann ist eine Reform von grund auf möglich.

Das nun widerum stimmt völlig. Im Rahmen einer grundlegenden Steuerreform ist die Kopfpauschale einzuführen, die
- einheitliche Prämie bei einheitlichem Risiko verkörpert (und damit den Namen Versicherung eher verdient),
- einfach kalkulierbar ist, unabhängig von Konjunktur und Beschäftigungslage
- gerechter ist als die Bürgerversicherung, weil sie alle Einkunftsarten einbezieht bei der Förderung derjenigen, die die Mittel nicht haben,
- gerechter ist, weil es die kostenlose Mitversicherung der nicht berufstätigen Ehepartner nicht mehr gibt.
- die Aufgabe einer Umverteilung von Reich nach Arm dort läßt, wo sie hingehört: bei einer Steuer.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum