Re: Ablehnung in der PKV (Sozialpolitik)

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Samstag, 16.01.2010, 21:09 (vor 5423 Tagen) @ micha-jung

Wer sich mal die neuesten Zahlen des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) zur PKV ansieht, wird erkennen, daß rund 8,6 Millionen Privatversicherte insgesamt 33,6 Milliarden an die Gesellschaften in 2008 eingezahlt haben. Die Versicherungen haben im Gegenzug 30,3 Milliarden an Leistungen erstattet.

Daumen mal pi hat der Durchschnittsversicherte somit einen Monatsbeitrag von 325€ und an Gegenleistungen monatlich 293€ erhalten .. wie gesagt nicht jeder, aber der statistisch Privatversicherte. Der verbleibende Rest? Verblieb bei den Gesellschaften in allen möglichen Töpfen von Aktien- und Kapitalanlagen über Betrieb/Vertrieb bis zu Verwaltungsaufwendungen ff.

Die interessante Frage bleibt, ob man für 325-293 also 32€ monatliches Plus das Risiko der gesundheitlichen Vorsorge komplett in die eigene Hände nehmen möchte und auch finanziell kann? Ich tendiere dann eher dazu die Krankenversicherung nicht wie aktuell leider proklamiert als tolles "Steuersparmodell" sondern als Risikoversicherung zu sehen, wo ich mich für die Kosten absichere, die ich selbst nicht stemmen kann. Gut auf PKV-Seite, daß ich durch Wahlfreiheiten sowohl bei Leistung und Zuzahlung den Zahlbetrag selbst bestimmen kann und durch private Alterssicherung sogar auf den künftigen Beitrag starken Einfluss nehme.

Als kassenversicherter Selbstständiger beispielsweise kann ich heute mit dem Mindestbeitrag von 311€ eingestuft zwar froh sein nicht 618€ Höchstsatz zu zahlen - aber wer denkt, daß im Jahr 2020 die GKV noch so wie heute aussieht, wird auch treu und brav an eine Mondlandung der Amerikaner glauben ... spätestens, wenn die letzte Haushaltshilfe den abgeschafften Zahnersatz wegfegt, werden die letzten Träumer wohl aufwachen.


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