Re: Wechsel von GKV in PKV (Private Krankenversicherungen)

Thomas, Sonntag, 02.12.2007, 03:23 (vor 6203 Tagen) @ Martina

Zur Beitragsstabilität in der Zukunft kann man aufgrund der Eingriffe durch die letzte Gesundheitsreform nur bedingt etwas sagen. Denn ab 1.1.2009 können die Altfälle einen Teil ihrer Rücklagen portieren, aber nicht alles, wenn sie den Versicherer wechseln. Je nachdem, wie viele Kunden dies tun werden und in wieweit der Basistarif mit seinen Leistungseinschränkungen angenommen wird, kann dies zu schweren Verwerfungen in einem Tarifgebäude kommen. Um so etwas vorherzusehen, müsste man eine statistische Erfassung des Gesundheitszustandes der Kunden inkl. einer Umfrage machen. Wenn also in einem Tarif in großer Mehrheit Personen versichert sind, die aufgrund gesundheitlicher Probleme nur in den Basistarif einer anderen PKV wechseln können, dies aber nicht tun werden, weil sie dessen Leistungseinschränkungen nicht hinnehmen wollen, dann wird sich in dem Tarif kaum etwas durch das Gesetz ändern.

Ist aber einer der genannten Punkte anders, kann dies zu einer starken Veränderung führen. Da dies keiner vorhersehen kann bzw. sich keiner die Mühe machen wird, dies abzufragen, kann man seriös zur Zeit nichts darüber sagen. Und zu den festen Faktoren, nämlich einer guten Anlagepolitik kann man auch nichts sagen - denn eine erfolgreiche Anlagepolitik in Aktien kann morgen eine Katastrophe sein. Oder die Manager werden ausgetauscht - und schon kann sich alles ändern. Schließlich will ja jede PKV gut wirtschaften, damit sie bei den Kunden Erfolg hat. Deshalb kann eine jetzt schlechte auch in zehn Jahren gut und umgekehrt sein.

Die einzig belastbaren Faktoren sind Tarifbedingungen und schlichte Größe einer Versicherung v.a. in einem Konzernverbund und/oder eine breite Aufstellung einer Gesellschaft auch im Zusatzversicherungsgeschäft. Denn es kann ohne Weiteres passieren, dass eine Linkskoalition in ein paar Jahren die Voll-PKV für Neufälle abschafft. Dann verbleiben die Altfälle in der PKV und dies u.U. ohne Wechselrecht in die GKV - dies ist an sich kein Problem, wenn aber nicht genug Zusatz-PKV-Geschäft oder anderes Versicherungsgeschäft vorhanden ist und bisher zu stark auf das Wachstum gebaut wurde, dann kann der Verwaltungsapparat und/oder die Kapitalstruktur zu erheblichen Beitragssteigerungen führen.

Axa: Hier gibt es einige Tarife mit unmöglichen Einschränkung, wie z.B. fehlende ambulante Psychotherapie, fehlende Reha und und Kur - also genau durchlesen. Zur Continentalen: hier sind alle Hilfsmittel, aber nur in einfacher Ausführung versichert.

Zu den Tarifen mit sehr hoher SB, die Sie noch nicht genannt haben: sehr hohe SB hat noch die Victoria GXL, ferner wäre vielleicht die Karstadt-Quelle-Versicherung für Sie interessant, das ist ein ganz anderes Modell als die normale PKV mit einer Eingangsuntersuchung anstelle einer Gesundheitsprüfung durch schriftlich zu beantwortende Fragen sowie mit Extra-Leistungen für die Gesundheitsvorsorge - ist aber wiederum nicht billig.


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