Re: völlig ahnungslos - Wechsel GKV - PKV (Private Krankenversicherungen)

Thomas, Dienstag, 27.05.2008, 22:58 (vor 6026 Tagen) @ Emilia

Sie stecken in einem ziemlichen Problem - auch abhängig von dem Fach Ihres Mannes.

Was spricht für die PKV:

1. Der Preis nur bedingt, da mit Ihnen zwei Personen zu versichern sind, das heißt es müssen (außer Beihilfe Hessen) 50% Ihren Mann +30% für Sie eines Voll-PKV-Beitrags versichert werden. Dadurch kommen Sie schon auf 80% des Vollbeitrags. Der Spaß dürfte je nach Leistungsumfang ca. 220 Euro für Ihren Mann und ca. 150 Euro für Sie kosten, zusammen also 370 Euro, die GKV kostet ca. 550 Euro, also ca. 180 Euro mehr bei schlechteren Leistungen. (siehe auch unten bzgl. Aufschläge)

2. Die Öffnungsaktion in den ersten 6 Monaten nach der Verbeamtung würde verstreichen. Er käme dann nicht mehr in den Normaltarif, wenn er später einmal Lebenszeitbeamter wird und müsste bei bis dahin aufgetretenden Vorerkrankungen ein Leben lang den Höchstbeitrag in der GKV zahlen oder den beihilfeadäquaten Basistarif wählen (ab 1.1.2009 möglich), der allerdings u.U. schlechter als die GKV sein könnte.

3. Natürlich die bessere Leistung, aber nur, wenn ein Beihilfeergänzungstarif versichert wird und akzeptable Kur- und Rehaleistungen sowie Hilfsmittel versichert sind, wo die PKVen oft schlechter als die GKVen sind.

Was spricht dagegen:
1. Sie müssen beide topgesund sein, da sonst im Rahmen der Öffnungsaktion bis zu 30% Zuschlag fällig sind,

2. Wenn Sie in einem Bundesland mit Kostendämpfungspauschale leben, müssen Sie in dieser Besoldungsgruppe mit 200 bis 500 Euro SB pro Jahr bei der Beihilfe rechnen.

3. Wenn der Vertrag Ihres Mannes ausläuft und er keinen anderen Job - sei es als Beamter oder Angestellter findet - fällt er aus der Beihilfe raus und kommt nicht mehr in die GKV zurück - hier drohen für zwei Personen, wenn kein Hartz IV-Bezug (=ALGII) möglich ist, Summen von 600 bis 800 Euro, auch im Basistarif von mindestens 400 Euro pro Monat.

4. Wenn Ihr Mann sich selbständig macht, darf er nie mehr in die PKV zurück.

Als Nicht-Lebenszeitbeamter, der mit einer Nichtarbeitenden und damit Mitzuversichernden verheiratet ist, ist die PKV+Beihilfe immer ein Vabanque-Spiel. Sollte Ihr Mann z.B. BWLer sein, kann man das Risiko eingehen, ist er z.B. Archäologe, dann wäre ich vorsichtig, da man da nicht so schnell eine Professur bekommt und auch sonst wenige Arbeitsplätze vorhanden sind.


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