Re: Wechsel in PKV sinnvoll bei Familienplanung? (Private Krankenversicherungen)

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Montag, 02.03.2009, 16:32 (vor 5746 Tagen) @ Gast

Der Vorteil dieses Forums ist, daß sich hier äußerst zwanglos Versicherungslaien und Profis unterhalten können. Sicher wird kaum ein Versicherungsangestellter, Makler oder Mehrfachagent wie in meinem Falle, selbst fachlich aufgeschlossener Sozialversicherungsfachangestellter dauerhaft Wissen preisgeben, ohne dafür über die Monate und Jahre entweder das eine oder andere Geschäft zu aquirieren bzw. seine GKV oder die vertretenen Privaten ins rechte Licht zu stellen. Und dies ist, wenn es weitgehend im Rahmen bleibt auch gut so. Schlecht finde ich, wenn sich Branchenfremde annonym aufbauschen, Fehlinformationen streuen oder sogar unter die Gürtellinie treten möchten. Aber nach knapp 20 Jahren Branchentätigkeit weiß ich, daß auch diese Spezies zugehört wie ein mieser Leistungsfall zu wirklich jeder Versicherung.
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Ich hatte 3 Sichtweisen die PKV zu sehen eingangs herausgestellt und müßte noch den Typ D ergänzen, halte mich aber im Zaum und lasse bei "Mondargumenten" lieber meine ganz persönlichen Zahlen zur Privaten Krankenversicherung sprechen:

Mit 33 Jahren 1991 als Typ A in die größte europäische PKV hinein, im Topschutz ein Beitrag von 288,20 DM (die AOK lag damals noch bei verlockenden 160 DM für einen Selbstständigen)
Über die 18 Jahre ist der PKV-Beitrag auf knappe 360€ gestiegen, was dem Mindestsatz in der Gesetzlichen bundesweit entspricht, falls man nicht gerade aus HIV in eine Selbstständigkeit wechselt. Die Berliner AOK würde mich aktuell knapp 630€ inklusive! der PVN kosten.
Da ich über die Jahre ab 1994 beginnend die monatliche Ersparnis PKV zu GKV in Höhe von rund 250€ in eine klassische Rentenversicherung bei der Allianz investiere, erhalte ich mit Eintritt ins Rentenalter allein daraus über 16.272€ jährlich vertraglich garantiert auf Lebenszeit ausgezahlt. Oder wahlweise einmalig eine steuerfreie Kapitalauschüttung von 202.000€.
So oder so ein dickes Polster für die Krankenversicherung ob nun PKV oder GKV.

Als Typ C könnte ich mich dennoch nicht fühlen, denn trotz äußerst geringer Schadensquoten (komplette Amalgamsanierung auf Cerec II Keramikinlays für runde 4500€ plus Augenarzt und Brillen aller 2 Jahre mit ca. 200€) weiß ich, was ich versichert habe und kenne aus meiner beruflichen Tätigkeit auch den beachtlichen Leistungskatalog der GKV. Gibt aber nicht schwarz und weiß, sondern für beide Versicherungssysteme und jede individuelle Lebenssituation nur ein paßt oder paßt eben leider nicht.

Damit wären wir auch beim Typ B, für den ich mich bis zum 55. entscheiden könnte. Auch da wieder ein 1:0 für die PKV, welche als Zusatzversicherung umgestellt knapp 160€ mtl. kosten würde bei einem Leistungsspektrum von ambulant, zahnärztlich und auch stationär als Privatpatient mit nach oben offener Gebührenordnung in Ergänzung zu jeder GKV. Warum so wenig? Einfach, weil ich in all den Jahren PKV kapitalbildende Rückstellungen aufgebaut habe, die für die GKV ein Fremdwort sind. Der Weg dahin steht mir aber offen und sollte ich beispielsweise in eine private Altersteilzeit gehen oder ein Sabbatical wählen, hätte ich ab nächstem Monatsersten eine zweite Chipkarte. Selbst eine Rückkehr ohne Gesundheitsprüfung in die PKV wäre ebenso problemlos möglich, da auch meine Gesellschaft einen "Optionstarif" auf Vollversicherung anbietet...

Wie einer so schön sagte, als er gefragt wurde, ob er in seinem Leben nochmal etwas anders machen würde? Garnichts, aber ich würde mir bessere Berater wählen.


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