Re: Was ist der Unterschied von Mehrbett- und Einbettzimmer in der PKV? (Private Krankenversicherungen)

Thomas, Montag, 15.06.2009, 18:02 (vor 5641 Tagen) @ Tobias

Chefarzt kann man immer ohne Zweibett wählen, wird aber nicht gern gesehen, da der Chefarzt dann in die Mehrbettklasse kommt und nur einen Patienten z.B. im 3er Zimmer genauestens untersucht und die anderen stehen lässt. Deshalb haben manche Krankenhäuser sog. Privatstationen, in die nur Privatpatienten kommen, in denen aber Zweibett Pflicht ist. Die Mehrbettler mit Chefarzt werden natürlich auch genommen und bekommen je nach Empfindlichkeiten des Krankenhauses dann entweder die peinliche Privatbehandlung im Mehrbettzimmer oder kostenlos das Zweibettzimmer im Privattrakt.
Der Mehrverdienst für die Chefarztbehandlung (Chef muss meist 40% an das Krankenhaus abgeben) liegt weit höher als der Zweibettzimmerzuschlag (meist nur 30 Euro am Tag).
Im Einbettzimmer wird es dann richtig teuer, das kostet dann nocheinmal 90 Euro mehr, d.h. ist in einer Station das Zweibettzimmer nicht Regelleistung für alle (inkl GKV), dann sind für das Einbettzimmer bis zu 120 Euro pro Tag zu berappen.
Das lohnt sich natürlich für eine Klinik, da der Personalaufwand sich überhaupt nicht erhöht, die Baukosten allerdings meist schnell amortisiert sind.
Insofern ist nicht auszuschließen, dass ein Einbettzimmerpatient nicht so schnell in den Gefahrenbereich zu kommen, blutig entlassen zu werden (so nennt man das tatsächlich im Medizinerdeutsch) wie ein Mehrbettzimmerpatient.
Was die Heilung anlangt: Wer einen leichten Schlaf hat, wird schon im Zweibettzimmer nach einem Herzinfarkt nicht genesen können, da er wohl an Schlafmangel leiden wird. Insofern ist das Einbettzimmer die beste Investition, die man tätigen, jedenfalls besser als unsinnige Brillenversicherungen oder o.Ä.!


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