Re: Werden neben Ärzten auch Physiotherapeuten von Ersatzkassen besser bezahlt? (Krankenkassenrecht)

Elli @, Sonntag, 30.05.2004, 23:04 (vor 7481 Tagen) @ Thorsten

Entschuldige aber hier muss ich etwas klarstellen:

1. Es gibt große Unterschiede in den Kopfpauschalen. Wenn immer mehr Versicherte in Kassen wechseln, die geringere Kopfpauschale bezahlen, dann steht der Kassenärztlichen Vereinigung der Länder entsprechend weniger Geld zur Verfügung, die Sie dann an die Ärzte zahlen können. Da die Kopfpauschalen der ""älteren"" und seriösen Kassen oft bereits vor über 10 Jahren verhandelt wurden, als es den Ersatzkassen noch richtig gut ging, sind diese entsprechend höher. Es sind aber laut Vertrag nur Steigerungen, nicht aber Senkungen möglich. Daher kommt es dass z.B. die DAK die 2.höchste und die BARMER die 6.höchste Kopfpauschale in Deutschland zahlt.
Festzuhalten bleibt, dass ein immer kleiner werdender Kuchen, nicht auf Dauer ohne Konsequenzen an eine immer größer werdende Arztfamilie verteilt werden kann. Und dass es sich dabei um ein Art ""Gehaltfixum"" des Arztes handelt, das auch gezahlt wird, wenn der Versicherte nicht den Arzt besucht. Dem Arzt ist es nicht schnuppe, welcher Kase du angehörst. Das weiss ich aus einem Gespräch mit einem Abteilungsleiter einer Kassenärztliche Vereinigung.

2. Die Vergütung für Physiotherapie ist auch nicht gleiche, weil z.B. die Ersatzkassen einen anderen Vertrag mit dem Bundesverband der Physiotherapeuten hat, als die AOK oder die BKK.

Tatsache bleibt, dass ein Arzt (und er ist halt auch nur ein Unternehmer) nicht für weniger Geld auf Dauer die gleiche Qualität bzw. den gleichen Braten kocht. Wenn die Kundschaft nicht bereit ist, mehr zu zahlen, muss der ""Koch""halt mit anderen Zutaten backen.

Guten Appetit.

Elli


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